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Frontmatter 1 INHALT 5 Prolog. ‹Mailiches Buchenblatt› 9 Zur Einleitung. Nelly Sachs lesen 17 1. Inszenierungen des Unmöglichen 39 2. Abschied: Wort-Wunde 65 3. Orte des Rückzugs 82 Königsmantel Fülle und Fehl 114 5. La Mer / Ia Mere. Stille, Stimme 138 6. Entzug des Klangs 155 7. Spuren 176 II. Patho-logie - Verstrickungen von Biographie, Geschichte und poetischer Sprache 201 III. ›...wo die Grenzen sich sprengten‹: Die szenische Dichtung Der magische Tänzer 263 Epilog. ›Ich kann dich nicht ins Offene führen‹ 371 Literatur 399 Backmatter 412
Nelly Sachs lesen - jenseits des Wunsches nach Beherrschbarkeit, der die Rezeption ihrer Dichtungen und Biographie bislang dominiert. Dieser Band entfaltet behutsame mikrologische Lektüren ihres fragilen und widerständigen Schreibens (Lyrik, szenische Dichtungen, Briefe). In den Texten der Nelly Sachs scheint die Figur einer Sprache der Toten auf. Ein solches - unmögliches - Sprechen re-präsentiert nichts und ist doch unausweichlich im Angesicht der Shoah zu lesen. Der ihm immanente Verlust betrifft auch die Dichotomie von Textinnen und -außen; die Grenzen zwischen Dichtung und Geschichte, Leben und Werk erweisen sich als porös. Die zentrale wie ortlose Gestalt der Autorin wird so zum Objekt eines Begehrens: Die Lektüren betreiben eine Kontaminierung des zu Lesenden mit Biographie - und mit Geschichte.
Besprochen in: Marburger Forum, 5/6 (2004), Max Lorenzen
Christine Rospert (Dr. phil.) studierte Germanistik, Anglistik und Pädagogik in Hamburg und Edinburgh und arbeitet als Studienrätin mit den Fächern Deutsch und Englisch in Gießen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Literatur und Psychoanalyse, Wahn und Wissen, Schreiben nach Auschwitz, Literaturtheorie, gender studies. Sie verfasste Arbeiten zu Celan, Hans Henny Jahnn, Kafka, Kleist und N. Sachs.