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Moderne und Ambivalenz : Das Ende der Eindeutigkeit [electronic resource]
Auflage
4th ed
Beschreibungen/Notizen
Der Anspruch der Moderne, den Menschen Klarheit, Transparenz und Ordnung zu bringen - eine durchschaubare Welt zu schaffen -, war von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil mit ihm die grundsätzliche Ambivalenz der Welt und die Zufälligkeit unserer Existenz, unserer Gesellschaft und Kultur geleugnet wurde. Erst die Postmoderne verabschiedete sich von diesem Versprechen. War der Schlachtruf der Moderne »Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit«, so war »Freiheit, Verschiedenheit, Toleranz« die Waffenstillstandsformel der Postmoderne. Und wenn Toleranz in Solidarität umgewandelt wird, kann aus dem Waffenstillstand sogar Frieden werden.
Baumans Buch ist ein überzeugendes Plädoyer für eine tolerante Ambivalenz und damit ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Diskussion um Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Nationalismus. Der Anspruch der Moderne, den Menschen Klarheit, Transparenz und Ordnung zu bringen, war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Denn mit ihm wurde die grundsätzliche Ambivalenz der Welt und die Zufälligkeit unserer Existenz, unserer Gesellschaft und Kultur geleugnet. »Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit« war der Schlachtruf der Moderne. »Freiheit, Verschiedenheit, Toleranz« ist die Waffenstillstandsformel der Postmoderne. Und wenn Toleranz in Solidarität umgewandelt wird, kann sich Waffenstillstand sogar in Frieden verwandeln.
Zygmunt Bauman (1925-2017) war von 1972 bis 1990 Professor für Soziologie an der Universität Leeds.