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Studien zur Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts
1st ed

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Rassismus und Bürgerrechte : Polizeifolter im Süden der USA 1930 - 1955 [electronic resource]
Ist Teil von
  • Studien zur Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts
Auflage
1st ed
Link zum Volltext
Beschreibungen/Notizen
  • Folter ist aufs Engste mit Ausgrenzung und Intoleranz, mit politischen Konjunkturen und sich wandelnden Rechtferti-gungsstrategien verknüpft. Silvan Niedermeier untersucht in seiner Studie erstmals die weit verbreitete Polizeifolter im Süden der USA. Er rekonstruiert sowohl die Versuche afro-amerikanischer Angeklagter, mit Unterstützung von Bürgerrechtsorganisationen den Vorwurf der Folter vor Gericht zur Sprache zu bringen, als auch die ab 1940 einsetzenden Ermittlungen des US-Justizministeriums und des Federal Bureau of Investigation (FBI) gegen Rassismus und Folter. Die Geschichte der Folter im Süden der USA zeigt, dass Gewalt konstitutiv für rassistische Gesellschaftsordnungen ist. Sie beschreibt zudem die Bedingungen und Strukturen, die die Anwendung von Foltergewalt bis in die Gegenwart ermöglichen.
  • Zahlreiche Skandale zeugen davon, dass Folterpraktiken trotz juristischer Verbote und moralischer Ablehnung weiterhin existieren. Besonders die Geschehnisse in Guantánamo und Abu Ghraib führen vor Augen, dass die moderne Geschichte der Folter keine Geschichte ihres allmählichen Verschwindens ist. Dies verdeutlicht auch Silvan Niedermeier mit der Studie über die verheimlichte Realität der Folter im amerikanischen Süden im Zeitraum zwischen 1930 und 1955. Basierend auf bislang weitgehend unerschlossenen Archivbeständen, Ermittlungsakten und Zeitungsartikeln untersucht er die Folter an afroamerikanischen Häftlingen und Tatverdächtigen in südstaatlichen Gefängnissen und Polizeirevieren. Niedermeier rekonstruiert die Versuche schwarzer Angeklagter, den Vorwurf der Folter vor Gericht zur Sprache zu bringen, und verfolgt die Kampagnen von afroamerikanischen Bürgerrechtsorganisationen und Bundesbehörden gegen die Folterung schwarzer Tatverdächtiger. Folter ist aufs Engste mit Ausgrenzung und Intoleranz, mit politischen Konjunkturen und sich wandelnden Rechtfertigungsstrategien und -figuren verknüpft. Die Geschichte der Folter im Süden der USA bietet Ansatzpunkte zur Beantwortung der Frage, welche Bedingungen und Strukturen ihre Anwendung bis in die Gegenwart ermöglichen.
  • Includes bibliographical references.
  • Cover; Titelseite; Impressum; Inhaltsverzeichnis; Einleitung; Der Untersuchungsgegenstand »Folter«; Gewalt und Sichtbarkeit: Wege zu einer historischkulturwissenschaftlichen Analyse der Folter; Aufbau der Arbeit; Polizeifolter und »legale Lynchmorde« im Süden der USA; Gewalt und die Kultur der Segregation (1865-1930); Der Rückgang der Lynchgewalt; »Legale Lynchmorde«, Polizeifolter und die Transformationen rassistischer Gewalt; »Ein zügiger Prozess«: Der Fall Brown/Ellington/Shields; Die Performanz der Folter; »Viele Leute kamen dort hin«: Die Orte und das Publikum der Folter
  • »Wir wärmten sie ein wenig auf, nicht übermäßig«: Rechtfertigungen der GewaltFolter und afroamerikanische Zeugenschaft vor Gericht; Rassismus und Diskriminierung im Gerichtssaal; »All diese Narben, da und da«: Die Bezeugung der Folter im Fall Dave Canty; Die verbale und nonverbale Bezeugung der Folter vor Gericht; Folter und die Kodierungen der Glaubwürdigkeit: Der Fall Daniels/Robinson; Die Gnadenanhörungsakte im Fall Daniels/Robinson; Mediale Interventionen: Die Evidenz der Fotografie; Die Diskussion um die »rassische« Abstammung der Anklägerin
  • Die NAACP-Kampagne gegen »erzwungene Geständnisse«Der Kampf für die rechtliche Gleichbehandlung vor Gericht; Die NAACP und die Fälle Brown vs. Mississippi und Chambers vs. Florida; Lokale Interventionen: Der Fall Dave Canty; Unter schwarzer Verteidigung: Der Fall W. D. Lyons; Nach 1945: Die NAACP und der Fall der Groveland Four; Die Skandalisierung der Folter: Der Fall Quinter South; »Schreckliches Unrecht«: Die Berichterstattung der weißen Presse Atlantas; »Lasst uns die Polizeibrutalität [...] stoppen«: Die Skandalisierung der Folter in der lokalen und überregionalen schwarzen Presse
  • Die Folterermittlungen des Bundes im Süden der USAPolizeifolter und die Bürgerrechtsinitiative der Civil Rights Section; Die Sichtbarmachung der Folter: Das Verfahren gegen William F. Sutherland; Der Prozess gegen Sutherland; »Erhebliche Missstimmung«: Der Konflikt um die FBI-Ermittlungen im Fall Sutherland; Weißer Widerstand: Das Verfahren gegen Edwin E. Evans und Henry F. Faucett; Der Prozess gegen Evans und Faucett; »Das geht Washington nichts an«: Das Verfahren gegen William J. Erskine; Nach 1945: Das Committee on Civil Rights und die Civil Rights Section
  • Afroamerikanische Frauen als Anklägerinnen: Die Verfahren gegen Joseph L. Pickett und Curvin M. CovingtonResümee und Ausblick; Danksagung; Anhang; Abkürzungsverzeichnis; Archiv- und Quellenverzeichnis; Archive; Datenbanken; Zeitungen/Zeitschriften; Literaturverzeichnis; Zum Autor
  • Folter ist aufs Engste mit Ausgrenzung und Intoleranz, mit politischen Konjunkturen und sich wandelnden Rechtfertigungsstrategien verknüpft. Silvan Niedermeier untersucht in seiner Studie erstmals die weit verbreitete Polizeifolter im Süden der USA. Er rekonstruiert sowohl die Versuche afro-amerikanischer Angeklagter, die Folterungen vor Gericht zur Sprache zu bringen, als auch die ab 1940 einsetzenden Ermittlungen des US-Justizministeriums und des FBI gegen Rassismus und Folter. Die Geschichte der Folter im Süden der USA zeigt, dass Gewalt konstitutiv für rassistische Gesellschaftsordnungen ist. Sie beschreibt zudem die Bedingungen und Strukturen, die die Anwendung von Foltergewalt bis in die Gegenwart ermöglichen.
  • Silvan Niedermeier, Dr., Historiker, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Nordamerikanische Geschichte an der Universität Erfurt.
  • German
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISBN: 3-86854-631-6
Titel-ID: 9925176744406463
Format
1 online resource (288 p.)
Schlagworte
Afroamerikaner, Bürgerrechte, Folter, Gewalt, NAACP, Polizeigewalt, Rassismus, USA