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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Über die Rechtfertigung : Eine Soziologie der kritischen Urteilskraft [electronic resource]
Auflage
2nd ed
Beschreibungen/Notizen
  • Menschliches Miteinander ist einerseits stets von Konflikten durchzogen und anderseits von dem Bedürfnis nach Konsens geprägt. Luc Boltanski und Laurent Thévenot untersuchen, auf welche Weise sich die Mitglieder einer Gesellschaft über die wesentlichen Aspekte des Zusammenlebens verständigen und welches Bindeglied für ein harmonisches und allseits akzeptiertes Miteinander sorgt. Sie arbeiten sechs für unsere heutige Gesellschaft konstitutive Rechtfertigungsprinzipien heraus und überprüfen ihr Modell der Rechtfertigungsordnungen u.a. an Managementhandbüchern, die den Mitarbeitern eines Unternehmens Leitlinien für professionelles Verhalten vermitteln. Boltanski und Thévenot entwickeln ein sowohl theoretisch fundiertes als auch empirisch abgesichertes Modell gesellschaftlichen Handelns.
  • Auf welche Weise artikulieren Menschen in kon?iktträchtigen Situationen - in einem alltäglichen Streit oder einer Tarifauseinandersetzung - Widerspruch, und wie rechtfertigen sie ihr Handeln, um dann möglicherweise mit ihrem Gegenüber Einvernehmen oder zumindest einen tragfähigen Kompromiss zu erzielen? Dieser Frage gilt das Interesse Luc Boltanskis und Laurent Thévenots. Anders als die traditionelle Soziologie, die das Handeln von Individuen, Gruppen und Klassen auf objektive und den Akteuren verborgene Kräfte zurückführte, nehmen Boltanski und Thévenot die Fähigkeit des Menschen ernst, solche Situationen und deren Anforderungen zu meistern, indem sie auf verschiedene Rechtfertigungsprinzipien zurückgreifen, die ihren Ursprung in der Objektwelt sowie in unterschiedlichen Vorstellungen vom Gemeinwohl haben. Dabei identi?zieren die Autoren sechs für unsere heutige Gesellschaft konstitutive Rechtfertigungsordnungen, die ideengeschichtlich in zentralen Werken der politischen Philosophie Gestalt angenommen haben: die der Inspiration bei Augustinus, der häuslichen Sphäre bei Bossuet, des Ruhmes und der öffentlichen Meinung bei Hobbes, des Marktes bei Smith, des Staatsbürgers bei Rousseau und der Industrie bei Saint-Simon. Wie Boltanski und Thévenot unter anderem am Beispiel einer systematischen Analyse von Managementstrategien zeigen, können all diese Rechtfertigungsordnungen in spezi?schen gesellschaftlichen Bereichen gleichzeitig präsent sein und den Akteuren als Ausgangs- und Bezugspunkt in ihrem Bemühen um Verständigung und Anerkennung dienen. Mit ihnen lassen sich auch viele Kon?ikte erklären, die dann entstehen, wenn die Beteiligten - bewusst oder unbewusst - auf unterschiedliche Ordnungen rekurrieren. Boltanski und Thévenot entwickeln eine ebenso anregende wie ambitionierte »pragmatische Soziologie«, die nicht nur eine neue Sichtweise auf soziale Interaktion eröffnet, sondern als wegweisendes soziologisches Paradigma in Frankreich intensiv debattiert wird. Als Synthese sozialphilosophischer, soziologischer, organisationstheoretischer und ökonomischer Ansätzebietetdas Buch eine innovative Perspektive auf Grundfragen der Sozialwissenschaften, die theoretisch reizvoll und zugleich von weitreichender politischer Relevanz sind.
  • Includes bibliographical references.
  • Cover; Titelseite; Impressum; Widmung; Inhaltsverzeichnis; Wie wir dieses Buch geschrieben haben; Das Verallgemeinern von Beobachtungen aus der Feldforschung und die Herstellung statistischer Äquivalenz; Alltägliche Identifizierung und wissenschaftliches Bestimmen; Von der Zuordnung zum Urteil; Beweisführung und Spannung zwischen dem Allgemeinen und dem Besonderen; Die Spannung zwischen unterschiedlichen Formen von Allgemeinheit; Die Aufmerksamkeit für kritische Operationen; Allgemeinheit und Gemeinwohl: Die Größen der politischen Philosophie; Die Suche nach einem umfassenden Modell
  • Das soziale Band auf dem Prüfstein der DingeDer Gang der Argumentation; Erster Teil Der Rechtfertigungsimperativ; I Die Sozialwissenschaften und die Legitimität der Einigung; Die Kritik am mangelnden Realismus der Soziologie; Individualismus: auch eine gesellschaftliche Metaphysik; Die sozialwissenschaftliche Verkürzung politischer Metaphysiken; Das Problem der Einigung; Zuordnung und Formen der Allgemeinheit; Die Ordnung des Allgemeinen und des Besonderen; Die Notwendigkeit einer allgemeinen Einigung und die Legitimität der Ordnung; Realitätsprüfung und kluges Urteilen
  • II Die Grundlage der Einigung in der politischen Philosophie: Das Beispiel des Gemeinwesens des MarktesDie Neigung zum Tausch aus Eigeninteresse als Grundlage des gesellschaftlichen Bandes; Das Zusammenspiel der Individuen in ihrem Begehren nach Gütern; Die Veranlagung zur Sympathie und die Position des unparteiischen Zuschauers; Zweiter Teil Die Gemeinwesen; IIIPolitische Ordnungen und ein Gerechtigkeitsmodell; Politische Philosophien des Gemeinwohls; Das Modell der Rechtfertigungsordnung; Eugenik als illegitime Ordnung; IVDie politischen Formen der Größe; Das Gemeinwesen der Inspiration
  • Das häusliche GemeinwesenDas Gemeinwesen der Meinung; Das staatsbürgerliche Gemeinwesen; Das industrielle Gemeinwesen; Dritter Teil Die gemeinsamen Welten; VDie Prüfung des Urteils; Situatives Urteilen; Die Ausweitung der Rechtfertigungsordnung auf eine Welt; Die Prüfung; Der Bericht über die Situation; Ein Raster zur Analyse der gemeinsamen Welten; Gemeinsinn: Moralischer Sinn und Sinn für das, was natürlich ist; Die Kunst, in verschiedenen Welten zu leben; VIPräsentation der Welten; Die Welt der Inspiration; Die häusliche Welt; Die Welt der Meinung; Die staatsbürgerliche Welt
  • Die Welt des MarktesDie industrielle Welt; Vierter Teil Die Kritik; VII Der Konflikt zwischen den Welten und die Infragestellung des Urteils; Enthüllung; Die Ursachen von Meinungsverschiedenheiten und die Übertragung von Größen; Der Konflikt und die Anprangerung; Die Monstrosität von hybriden Settings; Das Arrangieren von stimmigen Situationen; Das Humane an einem auf Billigkeit beruhenden Urteil; Der freie Wille: imstande sein, die Augen zu schließen oder offen zu halten; VIIIDie Matrix der Kritiken; Kritik, die von der Welt der Inspiration ausgeht
  • Kritik, die von der Welt des Hauses ausgeht
  • Boltanski und Thévenot entwickeln eine ebenso anregende wie ambitionierte »pragmatische Soziologie«, die nicht nur eine neue Sichtweise auf soziale Interaktion eröffnet, sondern als wegweisendes soziologisches Paradigma in Frankreich intensiv debattiert wird. Menschliches Miteinander ist einerseits von Konflikten durchzogen und anderseits von dem Bedürfnis nach Konsens geprägt. Auf welche Weise verständigen sich die Mitglieder einer Gesellschaft über die wesentlichen Aspekte des Zusammenlebens und welches Bindeglied sorgt für ein harmonisches und allseits akzeptiertes Miteinander? Die Autoren arbeiten sechs konstitutive Rechtfertigungsprinzipien heraus und überprüfen ihr Modell der Rechtfertigungsordnungen u.a. an Managementhandbüchern, die Leitlinien für professionelles Verhalten vermitteln. Als Synthese sozialphilosophischer, soziologischer, organisationstheoretischer und ökonomischer Ansätze bietet das Buch eine innovative Perspektive auf Grundfragen der Sozialwissenschaften, die theoretisch reizvoll und zugleich von weitreichender politischer Relevanz sind.
  • Luc Boltanski ist Professor für Soziologie an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris und Mitglied der Groupe de sociologie politique et morale.
  • Laurent Thévenot ist Professor für Soziologie an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris und Mitglied der Groupe de sociologie politique et morale.
  • German
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISBN: 3-86854-633-2
Titel-ID: 9925176680906463
Format
1 online resource (485 p.)
Schlagworte
Gesellschaft, Konflikt, Legitimation, Rechtfertigung, soziales Handeln, Urteilskraft