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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Waffen Wissen Wandel : Anpassung und Lernen in transkulturellen Erstkonflikten [electronic resource]
Auflage
1st ed
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Beschreibungen/Notizen
  • Was lernten Militärführer in Kriegen mit ihnen fernen Gesellschaften? Wie lernten sie vom fremden Gegner? Und wo lagen die Grenzen für diese Austauschprozesse zwischen Feinden? In neun Fallstudien und drei übergreifenden Beiträgen werden einzelne transkulturelle Kon?ikte zwischen dem 14. und 19. Jahrhundert zum Ausgangspunkt genommen, um die Relevanz von Anpassungs- und Transferprozessen zu betonen und deren Bedeutung für den militärischen Erfolg oder Misserfolg imperialer Expansion auszuloten. Was sich im aktuellen ebenso wie im historischen Kriegsgeschehen zeigt, machen die Beiträge dieses Bandes auch deutlich: Lernen kann zu Verständnis führen, und dennoch schließen sich Verstehen und entfesselte Grausamkeit keinesfalls aus.
  • Als im Dezember 2001 im Rahmen des Afghanistan-Krieges die Kämpfer von Al-Qaida die Höhlen von Tora Bora aufgeben mussten, soll die von US-Streitkräften geführte Koalition ein mit handschriftlichen Anmerkungen versehenes Exemplar des Clausewitzschen »Vom Kriege« gefunden haben. Dass Al-Qaida Ideen der »Ungläubigen« übernimmt, in ihren Ausbildungslagern westliche Texte zirkulieren lässt und zeitgenössisches strategisches Denken, Equipment usw. aus dem Westen in ihrem Kampf nutzt, ist schon seit längerem bekannt. Aber nicht erst im Zeitalter des Internets sind militärische Lernprozesse über Kulturengrenzen hinweg alltäglich. Sie waren es auch schon in der Phase der europäischen Expansion und der in diesem Kontext geführten Kolonial- bzw. Imperialkriege. Vierzehn international renommierte Historikerinnen und Historiker fragen nach den Transfers von Wissen, Waffen, Ausrüstung oder Doktrinen in imperialen Kriegen, vorzugsweise in solchen Situationen, in denen die Gegner vor der Konfrontation wenig bis nichts übereinander wussten. Die Autorinnen und Autoren unterstreichen die Relevanz von Anpassungs- und Transferprozessen in der imperialen Expansion und vermessen deren Bedeutung für militärischen Erfolg oder Misserfolg. Das Spektrum der neun Fallstudien reicht dabei von der mongolischenInvasion in Japan 1274 über die spanische Eroberung Mexikos 1518 bis zu den Kriegen der Hehe gegen die deutsche Kolonialtruppe in Ostafrika 1891 . Drei einführende Beiträge zu den Konzepten von Lernen in transkulturellen Erstkon?ikten, zur Bedeutung von kulturellen Vermittlern und zu den spezi?schen Formen tribaler Kriegführung in gewaltsamen transkulturellen Kon?ikten bieten einen wertvollen Rahmen für diesen Band und künftige Forschung.
  • Includes bibliographical references.
  • Cover; Titelseite; Impressum; Inhaltsverzeichnis; Birthe Kundrus und Dierk Walter, Anpassung und Lernen in transkulturellen Erstkonflikten. Fragen - Hintergründe - Befunde; Zum Band; Zum Forschungsstand; Zum Begriff und zum Verständnis von Imperialkriegen; Ergebnisse 1: Divergente Kriegs- und Militärkulturen; Ergebnisse 2: Lernen; Ergebnisse 3: Bedingungen des Lernens; Ergebnisse 4: Grenzen des Lernens; Ergebnisse 5: Hybride Kriegsformen; Marian Füssel, Lernen - Transfer - Aneignung. Theorien und Begriffe für eine transkulturelle Militärgeschichte; Lernen; Transfer; Aneignung; Fazit
  • Jürg Helbling, Tribale Kriege und expandierende StaatenPhänomenologie des tribalen Krieges; Ursachen tribaler Kriege; Expandierende Staaten und indigene Gruppen: Interaktionsmodalitäten in der tribalen Zone; Mark Häberlein, Macht und Ohnmacht der Worte. Kulturelle Vermittler in gewaltsamen Konflikten zwischen Europäern und Außereuropäern; Cajamarca, 16. November 1532; Die Figur des kulturellen Vermittlers; Kulturelle Vermittler und der Ausbruch gewaltsamer Konflikte; Kulturelle Vermittler und der Verlauf gewaltsamer Konflikte; Kulturelle Vermittler und die Folgen gewaltsamer Konflikte; Fazit
  • Ross Hassig, Die Eroberung Mexikos: Kulturkonflikt und KonsequenzenAnpassung an den Gegner; Die Strategie der Spanier; Die Strategie der Azteken; Taktiken und Gegentaktiken; Die unsichtbare Anpassung; Armstrong Starkey, Lernen im Kolonialkrieg: Englisch-Nordamerika; Transkulturelles Lernen; Der Siebenjährige Krieg 1754 bis 1763: Lektion gelernt?; Grausamkeit; Thomas J. Lappas, Lernen inmitten des Blutvergießens: Französisch-indianische Interaktionen in der Erkundungsphase in Nordamerika; Zwei gewaltsame Erstbegegnungen; Generalisierungen
  • Michael W. Charney, Iberier und Südostasiaten im Krieg: Die Eroberung von Melaka 1511 und ihre FolgenMelaka 1511; Lernen und Synthesen; Zusammenfassung; Michael Khodarkovsky, Krieg und Frieden: Was Russland an seinen asiatischen Frontiers (nicht) lernte; Kriegführung an der Frontier; Politischer Status: nicht verhandelbar; Kampf ums Land; Umstrittene Gesetze; Zusammenfassung; John Connor, Briten und Darug: Gewalttätige Erstkontakte in Australien 1788-1816; Traditionen von Gewalt und Krieg bei Darug und Briten; Annäherung an die Gestalt der Kriegführung
  • Die Gewaltpraktiken der Gegenseite verstehenIn Gewaltkonflikten vom Gegner lernen; Neue Praktiken, Interpretationen und Normen für Krieg und Gewalt; Fazit; James Belich, Krieg und transkulturelles Lernen in Neuseeland im 19. Jahrhundert; Die Maori und die Muskete; Kriegführung gegen Europäer; Europäisches Lernen in den Neuseelandkriegen; Tanja Bührer, Die Hehe und die Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika: Die Schlacht bei Rugaro 1891; Zwei Informations- und Militärkulturen vor dem ersten Zusammenstoß; Lern- und Anpassungsprozesse; Quellen und Fazit
  • Reinhard Zöllner, Verfluchen oder verhandeln? Die mongolischen Invasionen in Japan 1274 und 1281
  • Lernen kann zu Verständnis führen. Dennoch schließen sich Verstehen und entfesselte Grausamkeit keinesfalls aus. Was lernten Militärführer in Kriegen mit ihnen unbekannten Kulturen? Wie lernten sie vom fremden Gegner? Und wo lagen die Grenzen für diese Austauschprozesse zwischen Feinden? In neun Fallstudien und drei übergreifenden Beiträgen werden einzelne transkulturelle Konflikte zwischen dem 14. und 19. Jahrhundert zum Ausgangspunkt genommen, um die Relevanz von Anpassungs- und Transferprozessen zu betonen und deren Bedeutung für den militärischen Erfolg oder Misserfolg imperialer Expansion auszuloten.
  • Birthe Kundrus, Prof. Dr. phil., Historikerin, ist Professorin für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Hamburg. Bis Dezember 2009 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich »Theorie und Geschichte der Gewalt« des Hamburger Instituts für Sozialforschung.
  • Dierk Walter, PD Dr. phil., Historiker, war von 2001 bis 2015 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung.
  • German
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISBN: 3-86854-534-4
OCLC-Nummer: 818861936
Titel-ID: 9925176225406463
Format
1 online resource (301 p.)
Schlagworte
Imperialismus, Kolonialismus, Konflikte, Kriegführung, Kultur, Lernen, Militärpolitik