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Lokalisierungsausdrücke im Erst- und Zweitspracher werb : Typologische, ontogenetische und kognitionspsychol ogische Überlegungen zur Sprachförderung in DaZ [electronic resource]
Ist Teil von
Thema Sprache - Wissenschaft für den Unterricht
Auflage
1st ed
Ort / Verlag
Bielefeld : Schneider bei wbv,
Erscheinungsjahr
2012
Beschreibungen/Notizen
wbv Publikation
Frontmatter -- Cover -- Impressum -- Danksagung -- Inhaltsverzeichnis -- I Einleitung -- 1 Motivation -- 2 Gegenstand der Arbeit -- 3 TOKIA -- 4 Spracherwerbstheoretische Einordnung -- 5 Aufbau der Arbeit -- II Lokalisierungsausdrücke -- 1 Das deutsche Lokalisierungssystem -- 1.1 Präpositionale Relationen -- 1.1.1 Syntaktische Funktionen -- 1.1.2 Einstellige, zweistellige und pleonastischeKonstruktionen zur Lokalisierung -- 1.1.3 Klassifizierung lokaler Präpositionen -- 1.1.3.1 Topologische Präpositionen -- 1.1.3.2 Projektive Präpositionen -- 1.2 Lokale Verben -- 1.2.1 Verben der statischen Lokalisierung -- 1.2.2 Kausative Positionsverben -- 1.3 Lokale und direktionale Dopplung (Pleonastische Konstruktionen) -- 2 Lokalisierungsausdrücke kontrastiv -- 2.1 Neutrale Relationen -- 2.2 Topologische und dimensionale Relationen -- 2.2.1 Zuordnung zum Innenraum -- 2.2.2 Zuordnung zum Rand und zur oberen Peripherie des Relatums -- 2.3 Statische Lokalisierung: Basic locative construction (BLC) -- 2.4 Dynamische Lokalisierung -- 2.5 Erste Hypothesen und Fragestellungen für den DaZ-Erwerb -- III Lokalisierungsausdrücke im frühen Erstspracherwerb -- 1 Vorwort zum Erwerb von Bedeutungsrepräsentationen -- 2 Präverbale Kategorisierungsfähigkeit -- 2.1 Eckdaten der körperlichen Entwicklung im ersten Lebensjahr -- 2.2 Methoden -- 2.3 Kognitive Voraussetzungen -- 2.4 Exkurs: Piaget als Wegbereiterder Grounded Cognition? -- 2.5 Die Prototypentheorie als Inspirationsquelle entwicklungspsychologischer Untersuchungen -- 2.6 Lokale Relationen: Visuelle Kategorisierung oder vorsprachliche Konzepte? -- 3 Einstieg ins Lokalisierungssystem -- 3.1 Einflussfaktoren -- 3.1.1 Außersprachliche Strategien -- 3.1.2 Strukturelle Komplexität, lexikalische Ambiguität und Diversität -- 3.1.3 Kognitive Komplexität -- 3.1.4 Typologische Prävalenz -- 3.1.5 Sprachlicher Determinismus.
3.1.6 Inputgestaltung -- 3.2 Die ersten lokalen Adpositionen und Verben im Deutschen -- 3.3 Typologisches Bootstrapping und didaktische Implikationen -- 3.4 Ontogenese (und Phylogenese?) der vier Basiskategorien IN, UNTER, AUF, ÜBER -- IV Experimentelle Untersuchung zum Erst- und Zweitspracherwerb statischer Lokalisierung -- 1 Methode -- 2 Erst- und Zweitspracherwerb lokaler Relationen -- 2.1 Lokale Präpositionen im Erstspracherwerb -- 2.2 Der Entwicklungsstand lokaler Präpositionen bei Vorschulkindern -- 2.3 Postpositional ins präpositionale System - eine erfolgreiche Lernerstrategie -- 2.3.1 Daten -- 2.3.2 Didaktische Implikationen -- 2.4 Sprachdeterminismus im frühen Zweitspracherwerb -- 3 Erst- und Zweitspracherwerb von Positionsverben -- 3.1 Theoretischer und empirischer Hintergrund -- 3.1.1 Zum Gebrauch von Positionsverben im Deutschen -- 3.1.2 Sprachpsychologische Aspekte -- 3.2 Fragestellungen und Hypothesen -- 3.3 Positionsverben im Erstspracherwerb -- 3.3.1 Deutsch als Erstsprache -- 3.3.2 Russisch als Erstsprache bilingualer Kinder -- 3.4 Positionsverben im Zweitspracherwerb -- 3.5 Zusammenfassung und didaktische Implikationen -- V Zusammenfassung -- Backmatter -- Literaturverzeichnis -- Appendix -- Appendix A: Übersichten -- Appendix B: Daten -- Appendix C: Testmaterialien -- Backcover.
Trotz intensivem Sprachkontakt und mehrjährigem Besuch der Kindertagesstätte gelingt es Kindern mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ) oftmals nicht, bis zum Schuleintritt das Fundament des deutschen Raumausdruckssystems zu erwerben. Bis weit in die Sekundarstufe hinein unterscheiden sich DaZ-Kinder im Gebrauch lokaler Verben und deren Ergänzungen von ihren monolingualen Peers. Das deutsche Präpositionalsystem bereitet sowohl in struktureller als auch in konzeptueller Hinsicht enorme Schwierigkeiten. Nur mühsam erschließt sich dem DaZ-Lerner das komplexe Zusammenspiel von Präpositionen, Lokaladverbien und -partikeln und der Erwerb der zielsprachlichen Basisrelationen (insbesondere IN, AUF, AN, ÜBER) schreitet unter dem Einfluss der kategorialen Prägung der Muttersprache nur ausgesprochen langsam voran. Zudem bleibt häufig die für das Deutsche typische Spezifizierung des Positionsmodus (z.B. stehen, lehnen, liegen) und des Bewegungsmodus (z.B. rennen, schleichen, kriechen) aus. Sind diese Grundpfeiler des deutschen Lokalisierungssystems nicht zielsprachlich angelegt (und automatisiert), kann das System nicht zielsprachlich expandieren. Eine fehlende Stabilität des Grundgerüsts räumlicher Ausdrücke verhindert eine darauf aufbauende lexikalische und metaphorische Erweiterung des Wortschatzes, sodass ausgerechnet die Domäne Raum als besonders ergiebige Quelle für produktiven Sprachgebrauch und die Entwicklung eines elaborierten Sprachcodes ausfällt. Kurzum: Lokalisierungsausdrücke sind ein fundamentaler und dabei zugleich ungemein schwieriger Lerngegenstand. Die Monografie von Doreen Bryant geht der Frage nach, warum dies so ist. Sie klärt die lexikalisch-semantischen, sprachtypologischen, entwicklungspsychologischen und erwerbsbezogenen Beding-ungen, die hierbei zusammenwirken, mit der Zielsetzung, Wege zu finden, DaZ-Kinder möglichst früh an die Kategorien, Konstruktionen und Zusammenhänge des räumlichen Ausdruckssystems des Deutschen heranzuführen, deren Beherrschung es ihnen dann ermöglicht, sich weitergehende Systemzusammenhänge eigenständig zu erschließen.