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Ethnografie und Kulturelle Bildung, Feldforschung und Theater - das sind nicht unbedingt Sphären, die für gewöhnlich zusammengedacht werden. Kann das aktive Forschen in einem sozialen Feld wie z.B. auf einem Bauernhof, in einer Fabrik oder Fußgängerzone einen Probenprozess bereichern? Vor dem Hintergrund dieser Frage richtet sich dieses Buch an Menschen, die Theater in pädagogischen Zusammenhängen betreiben oder theoretisch betrachten. Es lädt dazu ein, über ein Zusammenspiel dieser scheinbar unterschiedlichen Bezugsrahmen und Ansätze nachzudenken und damit praktisch zu experimentieren. Denn - so die Kernthese, die das Buch im Kontext entwicklungsorientierter Bildungsforschung entfaltet: Ein didaktischer Ansatz, der Feldforschung und damit die Realität Sozialer Felder zur Entwicklung von szenischem Material in Probenprozessen des Theaters nutzt, besitzt nicht nur interessante ästhetische Qualitäten, sondern bahnt in besonderer Weise zentrale Momente ästhetischer Bildung an. Auf der Basis einer theoretischen Auseinandersetzung mit ethnografischen Verfahren, künstlerischer Forschung und Ästhetischer Bildung, sowie der Beobachtung eines feldforschungsorientierten Probenprozesses des Theater- und Performancekollektivs Frl. Wunder AG werden bildungstheoretische und ästhetische Parameter einer entsprechenden theaterpädagogischen Praxis mit Jugendlichen abgesteckt. Es entstehen nicht nur theoretische und didaktische Erkenntnisse über ein mögliches Zusammenspiel von Theaterpädagogik und ethnografischer Forschung, sondern auch ein theoretisch und empirisch fundierter Entwurf mit konkreten Aufgabenstellungen für die Probenarbeit.