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"Hassspiele" werden nicht nur in Zeiten von Kriegen und Revolutionen getrieben. Sie stellen auch in Friedenszeiten einen Normal- und zugleich Grenzfall menschlicher Kommunikation dar, der affektive Dynamiken des gesellschaftlichen Miteinanders sichtbar werden lässt. Denkt man an den menschlichen Gefühlshaushalt, so gilt Hass als eine Art destruktive "psychische Realität", die zerstörerische Energien freisetzt und in relational-performativer Hinsicht Welten kreiert, die jeder Menschlichkeit und allem humanistischen Anstand hohnsprechen. Am Beispiel literatur-, kultur- und sprachwissenschaftlicher Analysen wird einerseits gezeigt, wie durch Hassbesessenheit ganze Existenzen, Individuen und Kollektive, ihre Kulturen, Werte, Beziehungen und Heimatorte inter- und intrakulturell beschädigt und vernichtet werden (können). Anderseits werden bei der Auseinandersetzung mit dem Hassphänomen Akzente gesetzt, die verdeutlichen, dass der Bildung von Hasskollektiven affektive Gruppenbildungen gegenüberstehen, die sich gegen den Hass wenden, sodass der hassgesteuerten Kommunikation und Interaktion auch eine produktive Solidarisierungskomponente abzugewinnen ist.