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Inhalt; I Vorbemerkung; 1 Anliegen und Aufbau der Untersuchung; 2 Erkenntnistheoretische Aspekte; II Dämonologisch-theologische Erklärungsansätze des Anders-Seins; 1 Theoretische Grundlagen und Prämissen der Theologie und Dämonologie des Anders-Seins; 1.1 Gottes Engel und Luzifers Dämonen; 1.2 Satanische Wollust: Über Erbsünde, Teufelspakt und Teufelsbuhlschaft; 1.3 Die Frau als Teufel in Menschengestalt und die heilige Jungfrau: Dämonologischtheologischer Sexismus; 2 Zur Phänomenologie und Ätiologie des Anders-Seins in theologischdämonologischer Sicht; 2.1 Hexen
III Von der Dämonologisierung zur Biologisierung und Pathologisierung des Anders-Seins1 Begriffsbestimmung: Was ist ein Paradigma?; 2 Der Paradigmenwechsel; 2.1 Von der Metaphysik zur Physik und vom Schöpfungsmythos zur Evolutionsbiologie; 2.2 Dialektik der Evolution und ihre Verkürzung in Biologismus, Sozialdarwinismus und Eugenik; 3 Exkurs: Fortbestand und Bedeutung des überkommenen Paradigmas nach dem Paradigmenwechsel; IV Mechanistisch-naturwissenschaftliche Erklärungsansätze des Anders-Seins; 1 Zur Fragmentierung der Menschheit nach Rassen
5.9.1 Der Störfall als Normalfall
Menschen, die ihren Zeitgenossen anders erscheinen, müssen deshalb nicht auch anders sein. Ebenso wenig wie Menschen, die in der frühen Neuzeit für besessen, Narren, Hexen oder Wechselbälger gehalten wurden, das tatsächlich waren, kann davon ausgegangen werden, dass Menschen, die uns heute als Behinderte oder psychisch Kranke erscheinen, dies in ontologischem Sinne sind. Der Hexenmythos ist weitgehend entzaubert, die thomistische Dämonologie als Leitparadigma durch den kartesianischen Mechanismus abgelöst worden. Doch auch unser heutiges Verständnis von Behinderung und psychischer Krankheit ist sozial konstruiert.