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"Die Moderne ist kein Monopol eines Gesellschaftstyps und wird nicht erreicht, sondern variabel ausagiert. Das konstituiert sie als gemeineuropäische Epoche." Als Herrschaftsstand eines polnischen Lehnsherzogtums erkämpfte sich der kurländische Ritterschaftsadel ausgedehnte Privilegien, die er in wesentlichen Teilen auch nach der Inkorporation Kurlands in das Russische Reich 1795 zu behaupten und über das 19. Jahrhundert zu retten vermochte. So steht er für ein Ostmitteleuropa, das von relativer Rückständigkeit und nachholender Entwicklung geprägt scheint. Doch das Bild trügt. Sozialstrukturen, Deutungsweisen und biographische Muster, Institutionen und Herrschaftspraxis lassen hinter der Fassade privilegienrechtlicher Statik tiefgreifende Veränderungen erkennen. Der Autor entwirft diese Dynamiken als einen umfassenden Elitenwandel, der dem Epochenvorgang der europäischen Modernisierung angehört. Damit wird deren Gehalt und Reichweite neu bestimmt