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Informelles Lernen im Kontext industrieller Arbeit : Konzeptualisierung, Operationalisierung, Antezedenzien und Lernergebnisse = Informal learning within the context of industrial work : Conceptualization, operationalization, antecedents, and learning outcomes
ger: Informelles Lernen am Arbeitsplatz ist die vorherrschende Form des arbeitsbezogenen Lernens. Insbesondere im Hinblick auf Lernbarrieren der formalen Weiterbildung bei an- und ungelernten Industriebeschäftigten in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) stellt informelles Lernen eine Antwort auf die Herausforderungen der Qualifizierung dar. Daher widmet sich die kumulative Dissertation in Bezug auf die genannte Zielgruppe der Beantwortung folgender Fragen: 1. Wie lässt sich informelles Lernen am Arbeitsplatz konzeptualisieren und operationalisieren? (Teilstudie 1 zur Entwicklung des Oktagon-Modells des informellen Lernens sowie zur Validierung eines 24 Items umfassenden Messinstruments); 2. Welche Konstrukte gehen als Antezedenzien dem informellen Lernen voraus und welche sind Ergebnisse des informellen Lernens? (Teilstudie 2 zur Entwicklung sowie empirischen Überprüfung des APO-Rahmenmodells der Antezedenzien, Prozesse und Lernergebnisse des informellen Lernens); 3. Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen den Arbeitsbedingungen und dem informellen Lernen über die Zeit? (Teilstudie 3 mit empirischer Evidenz für die in der Forschung bislang wenig beachtete „Aktives-Anpassen-Hypothese“, die einen Einfluss des Lernens auf die Arbeitsbedingungen annimmt). Dabei werden qualitative Methoden und die Analyse quantitativer Forschungsdaten von insgesamt 1726 Industriebeschäftigten kombiniert. Im Rahmen der Dissertation werden zudem anhand von sieben deduktiv entwickelten Dimensionen folgende neun Lernformen vom informellen Lernen konzeptionell abgegrenzt: formales Lernen, inzidentelles Lernen, selbstreguliertes Lernen, Deliberate Practice, erfahrungsorientiertes Lernen, transformationales Lernen, situiertes Lernen, arbeitsbasiertes Lernen. Abschließend werden Implikationen der Studienergebnisse für die angewandte Lernforschung und Praxis abgeleitet und diskutiert.
eng: Informal workplace learning is the predominant form of work-related learning. Considering learning barriers of formal training among semi-skilled and unskilled blue-collar workers in small and medium-sized enterprises (SMEs), informal workplace learning provides a response to qualification challenges. Regarding this vocational group, the cumulative dissertation therefore addresses the following questions: 1. How can informal workplace learning be conceptualized and operationalized? (Study 1 on the development of the Octagon Model of Informal Workplace Learning as well as the development and validation of a 24-item measure); 2. Which constructs precede informal workplace learning as antecedents and which are outcomes of informal workplace learning? (Study 2 on the development and empirical evaluation of the APO framework model of antecedents, processes, and learning outcomes); 3. Which interactions exist between working conditions and informal workplace learning over time? (Study 3, providing empirical evidence for the "active-shaper hypothesis" which assumes an influence of learning on working conditions, not vice versaa hypothesis that has received little attention in research to date). Qualitative methods and the analysis of quantitative data of 1726 blue-collar workers are combined. The dissertation also conceptually distinguishes the following nine learning forms from informal workplace learning using seven deductively developed dimensions to characterize learning forms: formal learning, incidental learning, self-regulated learning, deliberate practice, experiential learning, transformative learning, situated learning, work-based learning. Finally, implications of the study results for applied learning research and practice are derived and discussed.