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Vorbemerkung ; Haben und Nichthaben - Zu Arno Schmidts Kurzroman Brand's Haide; "Nebelkocherei im Walde" - Alices Schmidts Tagebücher 1948/49; Right out of the screen - Schmidt verfeinert sein Englisch für den Faun; Unpassender, falscher, verlogener Ton? - Arno Schmidts Faulkner-Übersetzung; Partridge for Company - Englischsprachiges in "Caliban über Setebos"; Karneval über Lethe - Walter Kempowskis letzte Grüße an Arno Schmidt; Jörg Drews und die Anfänge der 'Dechiffrier'-Philologie ; Jörg Drews 1938-2009 - Der Bote ist gegangen; Not fit for elderly people to see - George Bernard Shaw in Schmidts Spätwerk - eine Spurenlese; Arbeitswelt der Literatur - Eine konfessionelle Kleinigkeit über Schmidt, Joyce und ein bißchen Beckett; Abgesang auf Bangemann ; Verpaßte Chancen - Warum Arno Schmidt so spät nach Amerika kam; "Fagottn Müllodies" - Zu einer Schlagerstelle in Abend mit Goldrand; Hinweis auf Holger Hattesen - Mit Informationen von Anni Bøgh Hattesen; "Kopf nur Nebel und Aufruhr" - Post von Samuel Beckett - die Briefausgabe ist abgeschlossen; Merische Odysseen - Notizen beim Betrachten von Werner Fritschs Faust Sonnengesang III; Nachzeitgenossen - Prosaschreiberei im 21. Jahrhundert - zwei Beispiele; Nachweise
Große Autoren sind nicht gesellschaftsfähig. Das heißt aber nicht, daß sie völlig autark wären, sie brauchen andere Menschen für vielfache Zwecke – als Vorlagen für die Figuren ihrer Bücher, als anregende oder beklaubare Kollegen, als anstachelnde Konkurrenz, als werbende und fürsprechende Verleger und Rezensenten, als geneigte Leser, vielleicht auch als lernwillige Nachfolger. Und vergessen wir nicht, daß gerade jene Autoren, die sich von der Außenwelt weitestgehend isolieren, um ganz fürs Werk zu leben, jemanden brauchen, der den Umgang mit der Welt für sie organisiert und abwickelt. Arno Schmidt bildete da keineswegs eine Ausnahme – er war zwar in mancher Hinsicht einzigartig, aber keineswegs allein, brauchte nicht nur Landschaften und Bücher, sondern auch Menschen: seine Frau Alice und seine Schwester Lucie, die Mitarbeiter des Hauses Rowohlt und seinen späteren Verleger Ernst Krawehl, einsatzfreudige und in seinem eigenen Sinne aktivierbare Leser und Kritiker wie Jörg Drews, als praktisches Verbindungsglied zur Außenwelt außerdem den Posthalter und Gastwirt Bangemann; er brauchte allerdings auch die Gesellschaft seiner selbst als Studienobjekt, dem er die wichtigsten Züge der Protagonisten all seiner Bücher abgewann. Die Beiträge des Bandes „Einzig in Gesellschaft“ beleuchten die verschiedenen Facetten der Welt- und Literaturvernetzung eines zur Einsiedelei neigenden Sprachkünstlers.