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In der Sprache der Täter : Neue Lektüren deutschsprachiger Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur
Ort / Verlag
Wiesbaden : VS Verlag für Sozialwissenschaften
Erscheinungsjahr
1998
Beschreibungen/Notizen
Einführung -- Der Holocaust im Geschichtsnarrativ — Über Variationen historischen Gedächtnisses -- Zum Begriff der Lyrik bei Adorno -- „Die anderen hier wollen ‘wiederaufbauen’“ — Irmgard Keun im Nachkriegs-Deutschland -- Verständigung und Selbstverständigung — Zur Prosa Johannes Bobrowskis -- Spiegelbilder der Zeit — Wolfgang Koeppen und Ruth Klüger -- Vom Erhabenen ins Groteske — George Taboris Die Kannibalen -- Shoah-Literatur: Weder Fiktion noch Dokument — Alexander Kluges Liebesversuch und Heimrad Bäckers nachschrift -- Kenntlichkeit und Schuld — Zur literarischen Jugendautobiographie Georges-Arthur Goldschmidts -- Die Treue zum Detail — W. G. Sebalds Die Ausgewanderten -- Eine deutsch-jüdische Stimme sucht Gehör — Zu Esther Dischereits Romanen, Hörspielen und Gedichten -- Der Wortlaut der Erinnerung — Christoph Ransmayrs Morbus Kitahara -- Über die Autorinnen und Autoren
Die Tatsache, daß es die deutsche Sprache war, in der die nationalsozialistische Vernichtungspolitik erdacht, propagiert und mit beispielloser Effizienz durchgeführt wurde, hat - nicht nur unter Überlebenden - nachhaltigen Zweifel daran geweckt, ob sie fortan noch als Medium poetischer Arbeit zu gebrauchen sei. Wenn das zentrale Moment poetischer Anstrengung darin bestand, "einer großen humanen Sache zu dienen" (W. Hildesheimer) - konnte dies möglich bleiben in einer Sprache, der jetzt die "Endlösung" unabtrennbar zugehörte? Wie deutschsprachige Autoren auf diese Herausforderung reagiert haben, steht im Mittelpunkt der in diesem Band versammelten Untersuchungen von Wissenschaftlern aus Israel, Deutschland und der Schweiz. Ihr Blick auf Werke von Irmgard Keun und Johannes Bobrowski, George Tabori und Alexander Kluge, aber auch auf jüngere Texte von Autoren wie Georges-Arthur Goldschmidt, Ruth Klüger, W. G. Sebald und Christoph Ransmayr verdeutlicht, in welchem Maß das Bewußtsein von einer "Sprache der Täter" poetische Arbeit - wenn auch meist abseits des literarischen Mainstreams - bis heute prägt