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Fazioskapulohumerale Muskeldystrophie: Aktuelle klinische und molekulargenetische Aspekte
Ist Teil von
Medizinische Genetik, 2009, Vol.21 (3), p.337-342
Ort / Verlag
Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag
Erscheinungsjahr
2009
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Die fazioskapulohumerale Muskeldystrophie (FSHD, MIM 158900) zählt zu den häufigsten Muskeldystrophien mit einer Prävalenz von mindestens 1:20.000. Bei den meisten Patienten manifestiert sich die langsam progrediente Myopathie in der 2. Lebensdekade mit einer Schwäche der Gesichts- und Schultermuskulatur sowie der Oberarme. Typischerweise sind die unteren Extremitäten erst im weiteren Verlauf betroffen. In selteneren kindlichen Fällen treten die Symptome schon in der 1. Dekade auf, und die Erkrankung verläuft schwer mit besonders starker Beteiligung der Gesichtsmuskulatur. Die Genetik der FSHD ist einzigartig und bis heute nicht endgültig geklärt. Ein direkter Gendefekt ist nicht bekannt. Es gibt eine enge Assoziation zur Deletion von subtelomerischen D4Z4-Repeat-Einheiten auf Chromosom 4q. Man vermutet einen Positionseffekt dieser D4Z4-Repeats auf zentromerwärts gelegene Gene, die bei Patienten in der Muskulatur überexprimiert werden. Die molekulargenetische Diagnostik erfolgt durch den Nachweis eines verkürzten D4Z4-Fragments im Southern-Blot. Erschwerend kommt hinzu, dass 10q-Repeat-Einheiten zu D4Z4-Einheiten hochhomolog sind und beide untereinander ausgetauscht werden können. Nur verkürzte Repeatfragmente in einer speziellen 4q-Umgebung sind pathogen.