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Zusammenfassung
Einleitung
Mit dem Aufbau der flächendeckenden Krebsregistrierung in Deutschland auf Grundlage des Krebsfrüherkennungs- und -registergesetzes von 2013 (heute SGB V § 65c) wurde die Voraussetzung für eine umfassende onkologische Qualitätssicherung durch die Landeskrebsregister geschaffen. Die bundesweit einheitlich strukturierten Daten der Landeskrebsregister ermöglichen über Sektorengrenzen hinweg die Versorgungsbeurteilung aller Erkrankungsfälle. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen ersten Überblick über die länderübergreifende onkologische Versorgung am Beispiel des Zervix- und Lungenkarzinoms zu geben.
Material und Methoden
Es wurden Daten zum Zervix- sowie Lungenkarzinom für die Diagnosejahre 2017–2019 aus 13 Landesregistern eingeschlossen. Insgesamt 7 Qualitätsindikatoren (QI) aus S3-Leitlinien wurden operationalisiert, berechnet, aggregiert, zusammengeführt und im Leistungserbringenden-Benchmarking ausgewertet.
Ergebnisse
In die Analysen konnten Behandlungsdaten von 111.857 Lungenkarzinomen mit 1898 Leistungserbringenden sowie von 8641 Zervixkarzinomen mit 1262 Leistungserbringenden eingeschlossen werden. Beispielsweise für den Lungenkarzinom-QI „Adjuvante cisplatinbasierte Chemotherapie bei NSCLC Stadium II“ (
NSCLC
„non-small cell lung cancer“ [nichtkleinzelliges Lungenkarzinom]) ergab sich ein durchschnittlicher Erfüllungsgrad von 23 % über die Leistungserbringenden. Der Zervixkarzinom-QI „Cisplatinhaltige Radiochemotherapie“ zeigte einen Erfüllungsgrad von 89 %.
Schlussfolgerung
Die Daten der flächendeckenden klinischen Krebsregister ermöglichen erstmals eine Bewertung der onkologischen Versorgungsqualität für die Gesamtheit der in der Bevölkerung betroffenen Personen und über alle an deren Behandlung beteiligten Leistungserbringenden.