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Protokolle in der Kinderrheumatologie (PROKIND): Treat-to-Target bei polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis
Ist Teil von
Zeitschrift für Rheumatologie, 2024, Vol.83 (1), p.15-27
Ort / Verlag
Heidelberg: Springer Medizin
Erscheinungsjahr
2024
Quelle
SpringerLink
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Hintergrund
Verbesserung und Harmonisierung von Diagnostik, Überwachung, Therapieentscheidung und der Prognose sind Ziele der PROKIND-Protokolle.
Material und Methoden
Berichtet wird über eine prospektive Treat-to-Target-Beobachtungsstudie an Patienten mit polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis (JIA) während des ersten Behandlungsjahres. Die Beurteilung der Krankheitsaktivität erfolgte mit dem JADAS10 („10-joint juvenile arthritis disease activity score“), der Funktionseinschränkung mit dem CHAQ(Childhood-Health-Assessment-Questionaire)-Disability-Index und mit Angaben zum „overall well being“, zum „Schmerz“, zur „Fatigue“ und zur globalen Einschätzung der Krankheitsaktivität.
Ergebnisse
Es konnten 129 Patienten mit polyartikulärer JIA (RF[Rheumafaktor]+ Polyarthritis
n
= 22, RF-Polyarthritis
n
= 107) aus 23 kinderrheumatologischen Einrichtungen in Deutschland und Österreich analysiert werden. Patienten mit initialer Therapie mit Methotrexat bilden Kohorte 1, Patienten mit zusätzlich wiederholten intravenösen Kortikosteroidpulstherapien bilden Kohorte 2, Patienten mit begleitend intraartikulärer Kortikosteroidapplikation in mindestens 5 Gelenken bilden Kohorte 3. Der mittlere JADAS10 zeigte einen Rückgang der Krankheitsaktivität von 16,4 ± 6,1 auf 2,8 ± 3,6, der Rückgang des CHAQ-DI von 1,0 ± 0,8 auf 0,3 ± 0,5 die Verbesserung der Funktionsfähigkeit. Ebenso waren Verbesserungen der Lebensqualität, der Schmerzen und der Fatigue nachweisbar. Eine JADAS-inaktive Erkrankung erreichten 18,1 % zu Monat 3, 47,7 % zu Monat 6 und 66,7 % zu Monat 12. In Kohorte 1 erreichten 72,4 % eine JADAS-Remission, 50 % in Kohorte 2 und 69,2 % in Kohorte 3. Eine Eskalation zu einer Biologika-basierten Therapie erhielten 38 % der Patienten in Kohorte 1, 60 % in Kohorte 2 und 46 % in Kohorte 3.
Schlussfolgerung
Durch ein Treat-to-Target-Konzept wird bei der polyartikulären JIA eine bedeutsame Verbesserung von Krankheitsaktivität, Funktionsfähigkeit und der Lebensqualität erreicht. Bereits nach 12 Monaten wurde mehrheitlich eine inaktive Erkrankung erreicht.