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Funktionelle Bildgebung kognitiver Prozesse bei M.-Huntington-Patienten und präsymptomatischen Mutationsträgern
Ist Teil von
Nervenarzt, 2008, Vol.79 (4), p.408-420
Ort / Verlag
Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag
Erscheinungsjahr
2008
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Kognitive Defizite gehören zu den Kernsymptomen der Huntington-Krankheit (Morbus Huntington, MH). Sie lassen sich in einem frühen Stadium der Erkrankung nachweisen und sind bereits bei präsymptomatischen Mutationsträgern häufig vorhanden. In dieser Übersicht sollen Untersuchungen kognitiver Funktionen von MH-Patienten und von präsymptomatischen Mutationsträgern mittels funktionell bildgebender Verfahren dargestellt und diskutiert werden. Nuklearmedizinische und funktionell magnetresonanztomographische Untersuchungen belegen bei MH-Patienten eine Störung multipler kortikaler und subkortikaler Regionen und ergänzen damit die mittels konventioneller radiologischer Methoden nachweisbaren strukturellen Veränderungen. Bei präsymptomatischen Mutationsträgern kann frühzeitig ein funktionelles Defizit lateral präfrontaler und zingulärer Regionen aufgezeigt werden; eine Überaktivierung posteriorer Areale reflektiert möglicherweise einen kompensatorischen neuronalen Mechanismus vor dem Auftreten manifester kognitiver Defizite. Die Untersuchung präsymptomatischer Mutationsträger mithilfe funktionell bildgebender Verfahren könnte über die Identifizierung funktioneller Biomarker hinaus zur Bestimmung geeigneter klinischer Endpunkte beitragen. Die Bedeutung funktionell bildgebender Verfahren als Instrument zur Verlaufsuntersuchung kognitiver Defizite bei MH-Patienten muss indessen noch anhand entsprechender Studien an geeigneten Kollektiven evaluiert werden.