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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Sind Informationsmaterialien zur Darmkrebsfrüherkennung in Deutschland verständlich oder verfehlen sie ihre Wirkung?: Bewertung von Gesundheitsinformationen durch Nutzerinnen und Nutzer mit unterschiedlichem Bildungshintergrund
Ist Teil von
  • Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 2014, Vol.57 (3), p.366-379
Ort / Verlag
Berlin/Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg
Erscheinungsjahr
2014
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Zusammenfassung Qualitativ hochwertige Gesundheitsinformationen sind eine wesentliche Grundlage zur Unterstützung von Bürgern bei gesundheitlichen Entscheidungen. Ob die in Deutschland vorliegenden Gesundheitsinformationen zur Darmkrebsfrüherkennungsuntersuchung tatsächlich als Entscheidungsunterstützung wahrgenommen werden und wie Bürgerinnen und Bürger Verständlichkeit, Struktur, Design und Wirkung ausgewählter Materialien bewerten, wurde im Rahmen einer qualitativen Studie untersucht. Acht deutschsprachige Texte zur Darmkrebsfrüherkennung wurden in einem kriteriengestützten Auswahlprozess definiert, diese dann in leitfadengestützten Gruppendiskussionen mit 59 bildungsnahen und 15 bildungsfernen Testern (46 % männlich, Durchschnittsalter 62,9 Jahre) bewertet. Die Transkripte der Testsitzungen wurden inhaltsanalytisch nach Mayring ausgewertet. Aus den Gruppendiskussionen resultieren detaillierte Anmerkungen zu Inhalt und Gestaltung der Texte, Ungenauigkeiten werden aufgedeckt und Verbesserungsvorschläge formuliert. Die Rezeption der Flyer und Broschüren variiert vor dem Hintergrund des Bildungsgrades der Tester. Bildungsferne Personen überlesen häufig Zahlen und Grafiken sowie Passagen, die über Risiken informieren. Unabhängig vom Bildungsgrad zeigen sich verschiedene Wirkungen der Informationen, z. B. wenn in den Texten Komplikationen dargestellt werden – für einige Tester ist dies angsterzeugend, für andere beruhigend, weil sie sich durch die klaren Aussagen informiert fühlen. Fast alle Tester entnehmen dem Material einen Appell zur Teilnahme an der Früherkennungsuntersuchung als zentrale Botschaft. Wenn dieser Appell nicht eindeutig zu erkennen ist, fordern sie ihn sogar ein. Die erst seit Kurzem in der politischen Diskussion präferierte neue Strategie der informierten Entscheidung trifft offenbar auf eine Bevölkerung, die es bislang gewohnt war, klare Ja-Nein-Empfehlungen zu bekommen, und die erst lernen muss, mit der informierten Entscheidung umzugehen. Bei der Erstellung von Gesundheitsinformationen muss diese Situation explizit berücksichtigt und angesprochen werden. Dies ist bislang nicht immer der Fall, deshalb ist zu konstatieren, dass die geprüften Materialien nur eingeschränkt eine Entscheidungsgrundlage für oder gegen eine Teilnahme an einer Darmkrebsfrüherkennung bilden.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 1436-9990
eISSN: 1437-1588
DOI: 10.1007/s00103-013-1908-x
Titel-ID: cdi_springer_journals_10_1007_s00103_013_1908_x

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