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Die therapeutische Beziehung bei der Behandlung von Straftätern
Ist Teil von
Behandlung von Straftätern, p.377-397
Ort / Verlag
Herbolzheim: Centaurus Verlag & Media
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
In der Erforschung der Wirksamkeit von Psychotherapien zeigt sich, dass der Faktor Therapiebeziehung eine hohe Effektstärke aufweist. So kommen beispielsweise Grawe et al. (1994, S. 775) zu dem Schluss: „Wenn man alle je untersuchten Zusammenhänge zwischen bestimmten Aspekten des Therapiegeschehens und dem Therapieergebnis zusammennimmt, dann sind die Aspekte des Beziehungsgeschehens in Psychotherapien diejenigen Merkmale des Therapieprozesses, deren Einfluss auf das Therapieergebnis am besten gesichert ist.“ Asay und Lambert (2001) schätzen aufgrund der Auswertung von über 100 Studien, dass etwa 30% des Effekts von Psychotherapien auf den Wirkfaktor Beziehung zurückgehen. Nur etwa 15% sind durch das spezifische Behandlungsmodell und die damit verbundene therapeutische Technik erklärbar. Weitere 15% beruhen auf Placeboeffekten, also Erwartung und Hoffnung auf Heilung unabhängig von einer tatsächlich durchgeführten Behandlung. 40% des Effekts sind auf extratherapeutische Veränderungen zurückzuführen, also auf Geschehnisse außerhalb des Therapieraums, beispielsweise in der Lebenssituation, den sozialen Beziehungen oder schlicht auf Zufälle.