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Georg Simmel: Das numinose Dritte
Der soziologische Blick, p.115-137

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Georg Simmel: Das numinose Dritte
Ist Teil von
  • Der soziologische Blick, p.115-137
Ort / Verlag
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Wie modern, d.h. immer wieder neu und aktuell, muß ein Denken eigentlich sein, dass es fortwährend mit dem gleichen Vorwurf in die Schranken verwiesen wird — und dies über fast ein Jahrhundert? Die Substanz des Vorwurfs, will man sie einmal positiv formulieren, geht dahin, dass G. Simmels Denken eher „Anregungen zum eigenen Weiterdenken enthält“ (M. Weber, 1991, 9) als sich in methodisch gesicherten wie systematisch begründeten Ergebnissen niederschlägt. G. Lukacs’ frühes Urteil, bei G. Simmel handele es sich um einen „wahren Philosophen des Impressionismus“, dessen „grenzenlose und hemmungslose Sensibilität“ ihn zwar zu einem „blendendgeistreichen Anreger“ mache, es aber ihm untersage, ein „wirklich großer, wirklich epochemachender Philosoph“ zu werden, basiert auf eben jener immer wieder an G. Simmel festgemachten Unfähigkeit zu wissenschaftlichsystematischer Durchformung seiner Analysen. Das verhängnisvolle Diktum vom „großen Anreger“, das G. Lukacs — freilich noch anerkennend gemeint — in die Welt gesetzt hat, konnte dieser noch unter Bezugnahme auf die damalige „impressionistische Weltanschauung“ bzw. deren „Weltgefühl“ begründen. Mit Blick auf eben dieses impressionistische Weltgefühl sprach er „von einem Mangel an Zentrum, von einer Unfähigkeit zu letzthinnigen, übergangslosen Entscheidungen“, was nichts anderes heißt, G. Simmel habe die Unfähigkeit zu apriorischen Setzungen. Setzungen, die es erlauben, die Welt der Phänomene in Systemwerke einzuspannen. Was beim frühen G. Lukacs noch im Tenor positiv gestimmt war, weil er G. Simmel zumindest zum „philosophischen Geist im echtesten und unverfälschten Sinne“ (1958, 171/172) erhob, ist in vielen Urteilen über die Denkungsart G. Simmels geradezu zur Abwertung umgeformt worden.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISBN: 9783810032812, 3810032816
DOI: 10.1007/978-3-663-09629-0_7
Titel-ID: cdi_springer_books_10_1007_978_3_663_09629_0_7
Format

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