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Am 8. Juli 1835 heiratete der englische Baron William King im Rahmen einer kleinen Zeremonie im westlichen Randbezirk von London auf einem Anwesen namens Fordhook, das einst dem Romancier Henry Fielding gehört hatte. Allen Berichten zufolge war es eine schöne Feier, wenn auch deutlich kleiner, als man angesichts von Kings Titel und Familienvermögen hätte erwarten können. Die Intimität der Hochzeit war dem großen Interesse der Öffentlichkeit mit seiner 19‐jährigen Braut geschuldet, der wunderschönen und klugen Augusta Byron, Tochter des berühmten romantischen Dichters Lord Byron und heute allgemein bekannt unter ihrem zweiten Vornamen Ada. Byron war seit zehn Jahren tot und hatte seine Tochter seit ihrer Kindheit nicht mehr gesehen, doch sein Ruf künstlerischer Brillanz und moralischen Verfalls klang in der europäischen Kulturszene jener Tage noch immer nach. Es gab 1835 zwar noch keine Paparazzi, die Baron King und seine Braut verfolgt hätten, doch Adas Berühmtheit brachte es mit sich, dass bei ihrer Hochzeit ein gewisses Maß an Diskretion erforderlich war (Abb. 7.1).
Nach einer kurzen Hochzeitsreise begannen Ada und ihr frisch angetrauter Ehemann ihre Zeit abwechselnd in seinem Familienbesitz in Ockham, einem weiteren Anwesen in Somerset und einem Haus in London zu verbringen. Sie richteten sich häuslich ein und begannen, was ein Leben in Müßiggang zu werden versprach, dessen einziges Problemen darin bestand, drei Wohnsitze zu unterhalten. Bis 1840 hatte das Paar drei Kinder bekommen, und King war von Königin Victoria in den Grafenstand erhoben worden.