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Schritt für Schritt plastikfrei – Trans-Sequentielle Analyse und Innovationsforschung
Ist Teil von
Trans-Sequentiell Forschen, p.213-253
Ort / Verlag
Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Der Artikel diskutiert die Potenziale der trans-sequentiellen Analyse (TSA) für die soziologische Innovationsforschung anhand der Analyse eines betrieblichen Innovationsprozesses zur Plastikvermeidung in der Leergutlogistik eines norddeutschen Bio-Großhändlers. Dazu verbinde ich die TSA mit Innovationsansätzen aus der Akteur-Netzwerks-Theorie (ANT). Innovation verstehe ich dabei nicht als technologischer Fortschritt, vielmehr zielt die Frage nach nachhaltiger Innovation auf den Prozess der gesellschaftlichen Aushandlung von gewollten und ungewollten Objektnutzungen. Dieser Prozess lässt sich als dynamische Wechselspiel zwischen Persistenz und Problematisierung beschreiben, welches sich in verschiedenen Phasen des Innovationsprozesses manifestiert: Die Problematisierung des Kunststoffverbrauchs (1), mündet in der Mobilisierung von Alternativen (2), welche Widerstände erzeugen (3), und schließlich mit Anpassungen durchgesetzt (4), und retrospektiv eingeordnet (5) werden. Die Analyse zeigt, dass Innovation dabei ein doppelseitiger Prozess ist: ein Prozess des Lösens aber auch des Verbindens mit Dingen, der Beseitigung materieller Restriktionen aber auch der Schaffung neuer Verdinglichungen. Die TSA mit ihrem prozessorientierten und objektbasierten Blick hilft die konkrete Aushandlungen und materiellen Manifestationen dieses Innovationsprozesses zu beleuchten: von der schriftlichen Kampagne, über den Prototypen einer Alternativtechnologie, bis hin zur arbeitsunterstützenden Infrastruktur.