Details

Autor(en) / Beteiligte

• Fischer, Markus

Titel

Salmonellen im Vormarsch

Ist Teil von

• Neue und Alte Infektionskrankheiten, 2013, p.59-77

Ort / Verlag

Germany: Springer Vieweg. in Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

Erscheinungsjahr

2013

Link zum Volltext

Quelle

Alma/SFX Local Collection

Beschreibungen/Notizen

• Seit dem 18. Jahrhundert werden Salmonellen mit Ausbrüchen von Diarrhoe in Zusammenhang gebracht und gehören heute weltweit zu den häufigsten und weit verbreitetsten lebensmittelbedingten Infektionen. Immer wieder wird von Salmonellen‐Epidemien in Kliniken oder von mit Salmonellen kontaminierten Nahrungsmitteln in Supermärkten berichtet. In den letzten Jahren konnten 90% der lebensmittelbedingten Infektionen auf Salmonellen zurückgeführt werden. Dies lässt sich auch durch die hohe Anpassungsfähigkeit der Salmonellen an ihren jeweiligen aktuellen Lebensraum sowie durch ihre hohe Vermehrungsrate erklären. Die Kosten für Salmonellenerkrankungen werden in Deutschland auf eine Milliarde Euro jährlich geschätzt, in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und in der Europäischen Union (EU) liegt die Schätzung bei jeweils drei Mrd. US‐Dollar bzw. drei Mrd. Euro jährlich. Auch wenn die Zahl von salmonellenbedingten Lebensmittelerkrankungen seit Jahren kontinuierlich zurückgeht (Anfang der neunziger Jahre wurden noch über 180.000 Fälle in Deutschland gemeldet, während 2009 nur noch 31.395 Infektionen gemeldet wurden), zählen die Salmonellose neben Infektionen mit Campylobacter zu den häufigsten durch Lebensmittel übertragenen Erkrankungen. Stark gefährdete Risikogruppen sind Säuglinge und Kleinkinder, ältere Menschen und immungeschwächte, besonders an AIDS (Aquired Immune Deficiency Syndrome) erkrankte Personen. Erst kürzlich, im Sommer 2012, wurde in mehreren Mitgliedsstaaten (Belgien, Österreich, Deutschland Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn) der EU ein Ausbruch mit 164 bestätigten und 254 wahrscheinlichen Fällen gemeldet. Man geht davon aus, dass dieser Ausbruch durch Putenfleisch, das mit Salmonella enterica serovar Stanley kontaminiert war, ausgelöst wurde. Seit Anfang der neunziger Jahre wurden Antibiotika resistente und multiresistente Salmonellen nachgewiesen. Gerade letztere stellen ein enormes Gesundheitsproblem dar, da dadurch eine erfolgreiche Therapie von bakteriellen Infektionskrankheiten erschwert bis unmöglich gemacht wird.