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Lehrbuch der Chemischen Technologie und Metallurgie, p.496-522
Ort / Verlag
Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Mörtel sind dem Mineralreich entnommene Bindemittel, welche mit Wasser angerührt, nach gewisser Zeit steinartig erhärten. Sie dienen zur Verbindung, d. h. Verkittung der einzelnen Steine eines Bauwerks oder zum Verputz von Mauerteilen. Zu diesem Zwecke werden die Mörtelstoffe mit Wasser zu einem plastischen Brei „angemacht“; dieser beginnt dann je nach der Natur des Mörtelstoffes mehr oder weniger schnell abzubinden und zu erhärten. Kalkmörtel bindet sehr langsam ab, Gips dagegen sehr schnell. Jeder Mörtel besteht aus Mörtelbildner und aus Zuschlagsstoffen, meist Sand oder Kies. Letztere sind notwendig, weil die Mörtelbildner für sich allein ohne solche Magerungsmittel beim Erhärten zu stark schwinden. Eine Ausnahme macht hiervon nur der Gips, welcher beim Abbinden nicht nur nicht schwindet, sondern sogar eine geringe Raumvergrößerung aufweist. Das Aufnahmevermögen für Zuschlagsstoffe (Magerungsmittel) ist bei den verschiedenen Mörteln verschieden; die weitgehendste Magerungsmöglichkeit weist der Portlandzement auf, worauf die große Wirtschaftlichkeit seiner Verwendung beruht. Abgesehen von der Natur der Mörtelbildner kann auch die mehr oder weniger feine Mahlung derselben, die Art der Vermischung mit den Magermitteln und die Beschaffenheit der letzteren von Einfluß auf die zu erzielende Festigkeit sein. Auch der Wasserzusatz muß der Natur des Mörtelbildners angepaßt werden. Zu wenig Wasser ist ebenso schädlich wie zu viel Wasser. Ein Teil des Wassers wird beim Abbinden des Mörtels chemisch gebunden. Mörtel mit zu geringem Wasserzusatz binden mangelhaft ab, weil der Mörtelbildner seine Kraft nicht völlig entfalten kann; bei überschüssigem Wasserzusatz erhärtet der Mörtel schlecht, er wird stark porös und der Abbindevorgang verzögert sich, bis das überschüssige Wasser verdunstet ist.