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Unternehmenspolitik - Politik im Unternehmen Zum Begriff des Politischen in der Betriebswirtschaftslehre
Ist Teil von
Politische Prozesse in Unternehmen, p.45-76
Ort / Verlag
Heidelberg: Physica-Verlag HD
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Die Betriebswirtschaftslehre befindet sich hinsichtlich der Konzepte ‘Unternehmenspolitik’ (Unternehmungspolitik, Betriebswirtschaftspolitik) und ‘Politik im Unternehmen’ in einer eigentümlichen Situation. Einerseits sind diese Konzepte Bestandteil ihres Theoriengebäudes, und im betriebswirtschaftlichen Alltag finden sich regelmäßig Hinweise auf politische Phänomene. Andererseits scheint aber die theoretische Reichweite der betriebswirtschaftlichen Politik-Konzepte hinsichtlich der Phänomene, die sie zu erklären beabsichtigen, nicht besonders groß zu sein. So dient Sandig (1966) noch immer als Ausgangspunkt für diverse, z.T. einander ausschließende Neuformulierungen. March (1962) bzw. Cyert/March (1963) stellen die entsprechende Ausgangsbasis für jene Autoren dar, die sich in ihrem Politikverständnis auf die Forschungstradition der angelsächsischen Organisationstheorie stützen. Gleichzeitig hat es dabei den Anschein, als würde die Betriebswirtschaftslehre eine eher ‘un-politische’ Vorstellung von Politik entwickeln, etwa als technologische Mittel-Zweck-Verknüpfung (z.B. Mellerowicz, 1976), als Strategie (z.B. Ulrich, 1978) oder als sog. Mikropolitik (z.B. Bosetzky, 1977). Mitunter ergibt sich sogar der Eindruck, als fehle dem verwendeten Politikbegriff das ‘eigentlich’ Politische, und die bestehenden sozialwissenschaftlichen Konzepte würden im Prinzip zur Beschreibung der angesprochenen Phänomene ohnehin ausreichen. Damit sagen dann die aus dem jeweiligen Politikkonzept ausgegrenzten Phänomene mehr über dessen Politikgehalt aus als die inkludierten Phänomene.