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Zum Stand der organisationstheoretischen Machtforschung
Ist Teil von
Prozesse der Macht, p.4-54
Ort / Verlag
Heidelberg: Physica-Verlag HD
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Angesichts der inzwischen auch in der betriebswirtschaftlichen Organisationstheorie unbestrittenen Relevanz des Phänomens Macht (Staehle, 1988; Reber, 1980a) überrascht seine marginale theoretische Präsenz:
Von wenigen Ausnahmen abgesehen existiert sie nicht. Diese wenigen Ausnahmen gehen im allgemeinen — anstatt Macht zu erklären — bereits von ihrem Bestehen aus. Trotz ungeklärter Voraussetzungen werden dann Aussagen über deren Einsetzbarkeit, Wirkungen u.Fä. getroffen (z.B. Acs, 1980; Richter, 1979). Wird in betriebswirtschaftlich-organisationstheoretischen Lehrbüchern Macht — reproduzierend — thematisiert, findet sich nahezu immer der Verweis auf M. Webers Machtbegriff (orig. 1922 [!]) und im Anschluß daran die Typologie von French/Raven (orig. 1959 [!]). Beide sind bejahrte, historische Theoriebezüge. Solche eklektische Verknüpfungen von Definition und Typologie übersehen, daß damit die Produkte zweier unterschiedlicher und inkompatibler Forschungsprogramme verquickt werden. Soweit darüber hinaus in betriebswirtschaftlichen Lehrbüchern auf Machtphänomene Bezug genommen wird, geht man methodologisch davon aus, daß ‚Macht‘ eine Fähigkeit eines sog. Machthabers sei. Dieser verfügt über sog. Machtbasen oder Machtressourcen und setzt sie ein ( z.B. Staehle, 1989:371 ff.; Schanz, 1982: 187 ff.).