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„Wir waren um halb drei verabredet.“ Herr Geisseler blickt auf seine Uhr; es ist drei Uhr. „Ah ja?“ ist alles, was ihm dazu einfällt. Ich wechsle einen kurzen Blick mit Petra: Das fängt ja gut an. Im Übrigen verläuft das Vorstellungsgespräch ganz normal, nach einer Dreiviertelstunde verabschieden wir unseren Kandidaten. Langes Schweigen. Petra klopft mit dem Kugelschreiber auf die Unterlagen: „Seine fachliche Kompetenz ist über alle Zweifel erhaben.“ „Schon“, antworte ich, „trotzdem sträubt sich in mir alles gegen diesen Typen.“ „Er gefällt mir auch nicht. Aber wenn wir diesen Bewerber jetzt auch noch zurückweisen, kriegen wir ernsthafte Probleme mit der Geschäftsleitung. Die sagen schon lange, wir seien zu wählerisch und fänden deshalb keinen Entwickler.“ „Ich weiss. Dass er die vergangenen zwei Jahre nicht gearbeitet hat, können wir nicht vorschieben, es ist sein gutes Recht, mal eine Auszeit zu nehmen. Ich kann dir nicht einmal sagen, was mir an ihm nicht passt, er ist so unfassbar – wie ein Fisch.“ „Wir müssen ihn ja nicht heiraten“, tröstet Petra, „er soll nur für uns arbeiten.“ „Also gut“, seufze ich, „nehmen wir ihn halt. Vielleicht war er ja nur nervös.“