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Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben – kurz Work-Life Balance – erfährt auch in PSF einen zunehmenden personalpolitischen Bedeutungsgewinn, die Thematik wird sogar als „the name of the game“ bezeichnet (vgl. Ostendorp 2007, S. 187). Professional Service Firms verlangen ihren Mitarbeitern enorme Arbeitszeiten und höchste Flexibilität bei gleichzeitig ungebremster Arbeitsmotivation ab. Da entsprechende Dienstleistungen sehr häufig direkt beim KIienten erbracht werden, verbringen beispielsweise Unternehmensberater einen großen Teil ihrer Arbeitszeit von ihrem Wohnort entfernt. Weiterhin sind die Tätigkeiten von Professionals durch eine extrem hohe Arbeitsintensität charakterisiert. Mehr als 60 Stunden Arbeitszeit pro Woche sind eher Regel als Ausnahme (vgl. Brett/Stroh 2003, S. 67 ff.; Litrico/Lee 2008, S. 998). Hinzu kommt die hohe Verantwortung, die die meisten in PSF tätigen Mitarbeiter tragen und der daraus resultierende Stress und Leistungsdruck. Ein solches Jobprofil, charakterisiert durch hohe Belastungen auf der einen, durchaus aber attraktive Arbeitsaufgaben und eine überdurchschnittliche Entlohnung auf der anderen Seite, zieht in erster Linie junge, karriereorientierte und flexible Bewerber an. Dagegen entscheiden sich zahlreiche Professionals nach wenigen Jahren „alles geben“ für eine berufliche Zukunft außerhalb von PSF, da sich die Arbeitsanforderungen zunehmend inkompatibel mit den eigenen Lebensvorstellungen und mit privaten Veränderungen wie Heirat, Familiengründung etc. erweisen. Die Rekrutierung von qualifizierten Hochschulabsolventen stellt sich parallel dazu als zunehmende Herausforderung dar, da für viele ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Freizeit/Privatleben einen hohen Stellenwert einnimmt und attraktive Gehälter sowie eine schnelle Karriere nicht länger als ausreichend hohe Anreize eingeschätzt werden (vgl. Kaiser 2004; Krieger 2007). Insbesondere in den letzten Jahren ist bei vielen Hochschulabsolventen eine Verlagerung ihrer Werteorientierung hin zu außerberuflichen Zielen erkennbar (vgl. Nederstigt 2005).