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George Herbert Mead und Ralph Linton, die sich in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts mit den Zusammenhängen von menschlichem Verhalten und gesellschaftlichen Gegebenheiten beschäftigten, werden als die Urväter der modernen sozialpsychologischen Rollentheorie gesehen. Moreno, der sich bereits ein Jahrzehnt früher mit derartigen Fragestellungen auseinandersetzte, bleibt in diesem Zusammenhang meist unerwähnt (Petzold & Mathias 1982: 15). Das mag daran liegen, dass seine poetische Wortwahl und seine komplizierte Darstellungsweise seine theoretischen Konzepte schwer verständlich machen, aber auch daran, dass es seinen rollentheoretischen Überlegungen mitunter an Struktur mangelt, sie teilweise Widersprüchlichkeiten aufweisen und Moreno mehr seinen spontanen Eingebungen Folge leistete, als sich den wissenschaftlichen Vorgaben seiner Zeit zu unterwerfen. Das hatte zur Folge, dass seine fortschrittlichen Gedanken zu bestimmten Fragestellungen unbeachtet blieben, wie etwa seine Beiträge zum Verständnis von menschlichem Verhalten und vor allem seine eigenständig entwickelten und praxisnahen Theorien (Petzold & Mathias 1982).