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Niccolò Machiavelli (1469-1527) beriet im Stadtstaat Florenz in der kurzen Zeit des republikanischen Zwischenspiels (1494–1512) die mächtigsten Männer und drückte der Außenpolitik seinen Stempel auf. Seine politischen Erfahrungen, nicht zuletzt als Botschafter von Florenz an zahlreichen europäischen Höfen, prägten seine politische Philosophie. Machivalli war beeindruckt von der Stärke Frankreichs und Spaniens, aber auch der fragilen Machtbalance zwischen dem Kaiser, den Fürsten und den freien Reichsstädten im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (Schröder 2004). Seine Betonung der Bedeutung der Militärorganisation wurzelt in seinen Erfahrungen als republikanischer Militärreformer. Nach der Rückkehr der Bankiersfamilie Medici an die Macht wurde Machiavelli angeklagt und schließlich verbannt. „Der Fürst“ scheint geschrieben als Liebdienerei gegenüber Lorenzo de Medici, dem das Buch gewidmet ist, um politisch rehabilitiert zu werden. Nach dem erneuten Sturz der Medici galt Machiavelli vor allem wegen des „Fürsten“ als Parteigänger der Medici. Geprägt ist das gesamte Werk Machiavellis von dem Ziel, Italien einen Weg aus der Fremdherrschaft hin zur Einigung zu weisen (Münkler 1995; Schröder 2004).