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In diesem Beitrag sollen Bezüge zwischen Frauenforschung und Biographieforschung aufgedeckt werden. Das geschieht sowohl aus der Sicht der Frauenforschung als auch aus der Sicht der Biographieforschung. Zunächst wird die Bedeutung der Biographieforschung für die Frauenforschung in den Blick gerückt, in der Phase der Konstituierung der Frauenforschung als Disziplin ebenso wie in der Phase ihrer Ausdifferenzierungen unter dem Aspekt neuerer wissenschaftstheoretischer Ansätze. Unter Rekurs auf methodische und methodologische Fragen der Frauenforschung wird dabei reflektiert, ob biographische Zugangsweisen, vorrangig als qualitative betrachtet, als spezifisch „weibliche“ Methoden bezeichnet werden können. Das leitet über zur Analyse des Verhältnisses der beiden Forschungsrichtungen aus der Perspektive der Biographieforschung, die in ihren Anfängen keineswegs besonders geschlechterbewusst ausgerichtet, sondern eher mit einem männlichen bias versehen war. An Arbeiten, die einer biographisch orientierten Frauenforschung oder einer feministischen Biographieforschung verpflichtet sind, wird verdeutlicht, in welcher Weise die Geschlechterkomponente in jüngerer Zeit Eingang in die Biographieforschung gefunden hat. Abschließend wird der Versuch gemacht, ein Programm einer geschlechterbezogenen Biographieforschung zu skizzieren.*