Sie befinden Sich nicht im Netzwerk der Universität Paderborn. Der Zugriff auf elektronische Ressourcen ist gegebenenfalls nur via VPN oder Shibboleth (DFN-AAI) möglich. mehr Informationen...
Intertextualität und Intermedialität als Mittel Ästhetischer Innovation in Christa Wolfs Roman Medea. Stimmen
Ist Teil von
Nora verläßt ihr Puppenheim, p.222-249
Ort / Verlag
Stuttgart: J.B. Metzler
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Als 1996, vier Jahre nach dem Literaturstreit um Christa Wolf, ihr Roman Medea. Stimmen erschien,1 waren die wenigsten Stimmen im Rezensentenchor positiv,2 die meisten offen polemisch.3 Moniert wurden, neben peinlich-autobiographischer Apologetik, Trivialität, ästhetisch verfehltem Intellektualismus und anderem mehr, zu viel und verkehrte oder umgekehrt zu wenig Innovation: »Kein Mord, nirgends« und eine »verteufelt humane« Medea auf der Plotebene sind zu viel Innovation gegenüber dem Intertext des ›mörderischen‹ Medea-Mythos, gewissermaßen ein Bloomscher ›Vatermord‹4 an Euripides und ein Verstoß gegen das Verbot der Autorität Aristoteles, narrative Kerne von Mythen zu verändern.5 Zu wenig Innovation auf der konzeptuellen Ebene wurde gegenüber dem Wolfschen Kassandra-Projekt reklamiert, etwa in der Neuen Zürcher Zeitung: Noch nach 13 Jahren habe die Autorin lediglich »dasselbe versucht«, der Roman sei ein »Echo aus (vergangenen) Tagen«, eine Mythenreprise »in abgetragener Kostümierung«6.