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Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 2023-02, Vol.66 (3), p.283-291
2023

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Die Situation von Menschen mit geistiger Behinderung in der COVID-19-Pandemie – Risikofaktoren, Problembereiche, Maßnahmen
Ist Teil von
  • Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 2023-02, Vol.66 (3), p.283-291
Ort / Verlag
Berlin/Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg
Erscheinungsjahr
2023
Link zum Volltext
Quelle
SpringerLink (Online service)
Beschreibungen/Notizen
  • Zusammenfassung Viele Menschen mit geistiger Behinderung (MmgB) waren wesentlich stärker von COVID-19 betroffen als der Bevölkerungsdurchschnitt. Aufgrund ihrer Wohn- und Betreuungsformen sowie behinderungsassoziierter Gesundheitsfaktoren (wie etwa beim Down-Syndrom) war die Morbidität in dieser Bevölkerungsgruppe deutlich erhöht. Dies führte u. a. zu einer höheren Inzidenz in stationären Einrichtungen, einer höheren Sterblichkeit bei hospitalisierten Erkrankten und einer höheren Fallsterblichkeit bei bestimmten Subgruppen. Risikofaktoren waren Co-Erkrankungen wie Dysphagie, Epilepsie oder psychische Störungen. Hinzu kamen gesundheitliche Folgen durch einschränkende Maßnahmen der Expositionsprophylaxe zu Beginn der COVID-19-Pandemie. Dieser Übersichtsartikel beschreibt die wesentlichen Entwicklungen in der Versorgung von MmgB seit Pandemiebeginn. Neue bzw. eine Verstärkung bereits vorhandener psychischer Probleme traten häufiger bei ambulant oder von Angehörigen betreuten MmgB auf. MmgB in stationären Wohneinrichtungen waren seltener betroffen. Gründe für psychische Probleme waren v. a. fehlende soziale Kontakte, weggefallene Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten, die Angst machende Pandemiesituation sowie die großen strukturellen und personellen Veränderungen in den Einrichtungen zu Beginn der Pandemie. Während der Pandemie gab es zudem Probleme bei der Umsetzung therapeutischer und präventiver Maßnahmen. Dagegen wirkte sich vor allem im stationären Bereich die mit den Einschränkungen verbundene „Entschleunigung des Lebens“ zu Pandemiebeginn bei einem Teil der MmgB auch stressreduzierend aus und wurde von ihnen als etwas Positives empfunden. Betreuungskräfte hatten mehr Zeit für die eigentliche (= pädagogische) Arbeit. Insgesamt zeigte sich, dass gesundheitsfördernde Maßnahmen auch während der Pandemie die große Heterogenität der MmgB und ihrer Lebensbedingungen berücksichtigen müssen.
Sprache
Deutsch; Englisch
Identifikatoren
ISSN: 1436-9990
eISSN: 1437-1588
DOI: 10.1007/s00103-023-03661-z
Titel-ID: cdi_pubmedcentral_primary_oai_pubmedcentral_nih_gov_9924858

Weiterführende Literatur

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