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Mitteilungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz, 1982-01, Vol.26 (2), p.211-256
1982

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Considerazioni sul programma iconografico di Maser
Ist Teil von
  • Mitteilungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz, 1982-01, Vol.26 (2), p.211-256
Ort / Verlag
Kunsthistorisches Institut in Florenz
Erscheinungsjahr
1982
Link zum Volltext
Quelle
Free E-Journal (出版社公開部分のみ)
Beschreibungen/Notizen
  • Der Zusammenhang zwischen den "Immagini dei dei degl'antichi" des Vincenzo Cartari und zwei allegorischen Fresken von Paolo Veronese in der Villa Barbaro in Maser, der von Thomas Puttfarken aufgezeigt werden konnte, wird hier nun auf den ganzen ikonographischen Komplex des Zyklus ausgedehnt. Die Autorin unterstreicht zwar die Bedeutung Cartaris für dieses Programm, sie kennzeichnet zugleich aber auch die Grenzen seines Einflusses. Es gelingt ihr dabei, über diese immerhin wertvolle Spur des 16. Jahrhunderts hinaus, die eigentlichen Quellen aufzudecken, die den gelehrten Patriarchen von Aquileia, Daniele Barbaro, der zweifellos das Programm erfunden hat, inspiriert haben. Die Autorin beginnt ihre Interpretation beim südlichen Zimmer des rechten Flügels, da hier die Zusammenhänge am klarsten zu veranschaulichen sind: das Programm beruht hier auf der Schrift "De re uxoria", die Francesco Barbaro 1415 für die Hochzeit des Lorenzo de' Medici, des Bruders von Cosimo il Vecchio, verfasst hatte. Die Schrift legt eindringlich die den Bestand der Ehe sichernden ethischen und religiösen Prinzipien dar, die gerade im Zuge der Gegenreformation Aktualität erlangten, was in Maser bereits zu spüren ist. Die Absicht Daniele Barbaros, innerhalb des ganzen Zyklus über die Regeln angemessener Lebensführung zu belehren, wird dann aber auch in den Darstellungen der folgenden Zimmer sichtbar. Im gegenüberliegenden südlichen Raum wird in Anlehnung an einen zwischen 1559 und 1565 gefundenen römischen Inschriftstein die gemeinsame Anrufung von Laren, Bacchus, Ceres und Somnus dargestellt, jener Kräfte also, die zur Lebenserhaltung des Menschen notwendig sind; wir finden hier eine Art bukolischer Überhöhung der venezianischen Landpolitik. Von den Hinweisen auf solche mehr die Praxis der Lebensführung betreffenden Vorschriften in diesen beiden Rämen wechseln die Darstellungen in den beiden nördlichen Zimmern zu dem Reglement einer für das ewige Heil des Individuums notwendigen geistigen Ordnung, wie sie in der "Tabula Cebetis" bereits veranschaulicht worden war. Im Zimmer des linken Flügels, dessen Ausmalung ausserdem von Giovanni Boccaccios "De casibus virorum illustrium" inspiriert wurde, finden wir die Darstellung der "Fortuna", die die "Macht" als Erzeugerin der Laster bestraft. Dem folgt eine weitere Erläuterung über die Nichtigkeit der Güter des Glücks. Im nächsten Zimmer sieht man dagegen die Tugenden, die dem Menschen, nachdem er den unwegsamen "Pfad der Wahrheit und des wahren Lebens" zurückgelegt hat, zur Seite stehen und ihm helfen, die Gaben des Glücks zu verachten, um sich der Ewigkeit zuzuwenden, dem Ort himmlischen Glücks, der der eigentliche Zielpunkt der irdischen Reise ist. Entsprechend diesem Grundgedanken, dass das menschliche Leben nur darauf auszurichten sei, zu Gott zu gelangen, wählte Daniele Barbaro als Thema für den Salone, den Hauptraum der venetischen Villen, den Ursprung göttlicher Immanenz im Menschen als Voraussetzung für sein Streben zu Gott. Die von kirchlichen Schriften inspirierte Darstellund zeigt im Zentrum des Olymps die Göttliche Weisheit als Versinnbildlichung des Schöpfungsaktes Gottes, der von den Planeten durch die Elemente und die Jahreszeiten zu den Menschen, d.h. hier nun zur Familie Barbaro, herabsteigt, wobei mit den Porträts der Familienmitglieder zugleich das Thema der vier Lebensalter anklingt. So schliesst sich der Kreis des zyklischen Programms, verbindet sich Anfang und Ende wie bei der Schlange des Horapollon.
Sprache
Italienisch
Identifikatoren
ISSN: 0342-1201
eISSN: 2532-2737
Titel-ID: cdi_proquest_miscellaneous_1652370269
Format

Weiterführende Literatur

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