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Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 2011, Vol.140 (2), p.170-189
2011
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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
202. BEITRAG: OSTFÄLISCHE ÜBERTRAGUNG EINER HOMILIE DES BEDA VENERABILIS
Ist Teil von
  • Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 2011, Vol.140 (2), p.170-189
Ort / Verlag
Stuttgart: S. Hirzel Verlag
Erscheinungsjahr
2011
Quelle
Biblioscout - Franz Steiner Verlag Journals
Beschreibungen/Notizen
  • Mai25 rühmt ihn als Doctor universalis.26 Als die karolingische, für das Reich verbindliche Reform des Officiums auf Veranlassung Karls des Großen in der Zeit zwischen 786 und 792 Gestalt gewann, wofür das Homiliar des Paulus Diaconus (um 720 bis um 799) maßgeblich war, war bei den 244 Lesungstexten Beda allein mit 56 vertreten.27 Er selbst hat in der Liturgie Traditionen gestiftet, da er mehrere Hymnen Ambrosius zuschrieb.28 Beim hier in Rede stehenden Text ist zudem auf die ohnehin bestehenden Bezüge der Kirche angelsächsischer Tradition zum niederdeutschen Raum zu verweisen wie auch auf "fabulöses Gut", wonach Beda sächsischer Abkunft sei.29 Johannes Busch schätzte Beda als maßgeblichen Autor des für die Windesheimer Kongregation "fundamentalen Geschichtswerks" und einer "basalen Quelle für die Missionierung der Diözese Utrecht".30 Die gemeinsame Überlieferung der ostfälischen Übertragung der Beda-Homilie zusammen mit dem 'Compendium theologiae veritatis' des Hugo Ripelin von Straßburg, dem auch im "nichtakademischen Mileu"31 am meisten verbreiteten theologischen Handbuch des Spätmittelalters,32 einem bevorzugten Titel im Buchbestand der Windesheimer Reform-Konvente,33 ist eine Frucht der in Hamersleben wirksamen Reformideen. Im Text ist das gemeinnieder deutsche Suffix -schop (gheselschop) belegt gegenüber ostfälisch -schup.52 Morphologische Abgrenzung zeigt sich bei Endung im Plural Indikativ Präsens, hier ostniederdeutsch: -en- statt, -(e)t- im Westniederdeutschen (gheven),53 und beim Personalpronomen der ersten und zweiten Person, wo im Ostfälischen der Einheitskasus von Akkusativ und Dativ auf akkusativischer Basis gebildet wird (we yn myck levent).54 Eine lexikalische ostfälische Zuweisung erlaubt die aus lat. operari gebildete Form oppern für 'opfern' (den heren gheoppert) statt des nordwestlichen offern, gebildet nach lat. offere.55 Eine dialektgeographische Unterscheidung zwischen effte, aus dem Altsächsischen eftha statt oder/ ed(d)er, ist kaum möglich, der Westen bevorzugt die auch hier belegte Form efte (effte ghedodet). Zu Anfang die Epitheta zum Fest der Geburt des Herrn debitis ueneremur officiis maxime eiusdem domini saluatoris nostri simul et intemeratae genetricis eius humilitate dedicatam exponens > der ghebort unses heren myt gheplichter densticheit beghaen: und ys uns uthlegen [...]; gaudio mutata perenni > myt vrauden, sowie mit Austausch der Metapher von dem Altar des Herzens durch das Syntagma van gantzen harten: genera conpunctionis quibus semet ipsos domino fidele in ara cordis immolant > dat wy dem heren alstede opperen schollen und soberheit sympelheit suchtent und berüwynghe unser sunde van gantzen harten. Nu overst myne leven broders / nachdem mael wy erkannt hebben / dat137 dem heren gheoppert werden küsche sympel und sufftende vöghele dorch welkeren uns wert beteckent: dat wy dem heren alstede opperen schollen und soberheit / sympelheit / suchtent / und berüwynghe unser sunde van gantzen harten / So mote wy vlytyghen anmerken / dat dar nycht umme sus effte ane orsake yn dem ghesette gheboden wert / dat inen opperen scal ij trytteldüven effte ij yünghe düven / und de eyne van düssen twen vor de sunde / und de ander schal gheoppert werden yn eyn alghebrant opper / Yd synt twyerleyge aert der beru wynghe / myt welken de ghelovyghen syck opperen dem heren up dem altaer eres herten / Wente alse wy leren und vorstaen uth den sprocken der hillighen vaders / Szo krycht eyne sele / de dar dorstet na godde dem heren / Eirsten beruwynghe dorch den vruchten / und dar namals dorch de leffte / wente we uth gantzen herten de sunde vorleth / und syck [228ra] tho godde bekeret / De beenxstiget und beweynet syck eirsten myt velen tranen / Wente de wyle he bedencket dat qüade dat he syn levedaghe ghedaen hefft / so fruchtet he syck dar vor tho lydende de ewyghen pyne / Und noch dem he also deyt / So oppert he eyne tryttelduven effte eyne yunghe duve vor de sunde.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0044-2518
Titel-ID: cdi_proquest_journals_877468733

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