Sie befinden Sich nicht im Netzwerk der Universität Paderborn. Der Zugriff auf elektronische Ressourcen ist gegebenenfalls nur via VPN oder Shibboleth (DFN-AAI) möglich. mehr Informationen...
Das Kniegelenk unterliegt von allen peripheren Gelenken am häufigsten degenerativen Veränderungen. Röntgenologisch sichtbare Zeichen dafür gehen den klinischen Erscheinungen häufig voraus. Beim Auftreten von Beschwerden muss zwischen der Therapie akuter (arthritischer Schub) und chronischer Schmerzen unterschieden werden. Die Akutschmerztherapie bei degenerativen Erkrankungen des Kniegelenks besteht aus vorübergehender Ruhigstellung, lokaler Anwendung von Kälte, Gabe von nichtsteroidalen Antirheumatika, ggf. Abpunktion des Ergusses und evtl. lokaler Applikation eines Kortikoids (u. U. in Kombination mit einem Lokalanästhetikum). Bei chronifizierten Beschwerden entscheiden die Ergebnisse der klinisch-manuellen Untersuchung über das therapeutische Vorgehen. Dazu gehören Behandlungen über die (Rezeptoren der) Haut, vor allem aber die lokale Beeinflussung schmerzhafter extrakapsulärer Strukturen des Kniegelenks, wie Bänder bzw. deren Ansätze, die Quadrizepssehne, das Ligamentum patellae, das Retinaculum patellae, die Kollateralbänder, besonders aber das „coronary ligament“, das Meniskushalteband. Von Bedeutung ist auch ein Areal am medialen Tibiakopf, der „Tibiakopfpunkt“ nach Tilscher, ein Eintrittspunkt von Gefäßen in den Tibiakopf. Diese Strukturen sind vorwiegend mit topischen Injektionen, aber auch mit der „Trockennadelung“ therapierbar. Funktionseinschränkungen sind Indikationen für die Techniken der manuellen Therapie. Unverzichtbar sind weitere Ratschläge für die erkrankten Patienten.