Sie befinden Sich nicht im Netzwerk der Universität Paderborn. Der Zugriff auf elektronische Ressourcen ist gegebenenfalls nur via VPN oder Shibboleth (DFN-AAI) möglich. mehr Informationen...
Ergebnis 20 von 467
Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 2023-06, Vol.75 (2), p.203-233
2023
Volltextzugriff (PDF)

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Sterben braucht Latenz. Organisierte Sterbebegleitung im Spannungsfeld von Handeln und Erleben
Ist Teil von
  • Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 2023-06, Vol.75 (2), p.203-233
Ort / Verlag
Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden
Erscheinungsjahr
2023
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Zusammenfassung In soziologischen Studien über Hospize und Palliativstationen wird häufig kritisiert, dass die Organisationsförmigkeit solcher Einrichtungen das Erleben der Sterbenden überformt. Anhand von problemzentrierten Experteninterviews mit Ärzten und Ärztinnen, Pflegefachkräften sowie narrativen Interviews mit Sterbenden wird in dieser Studie untersucht, nach welchen Kriterien alle Beteiligten Handlungs- und Erlebensmöglichkeiten des Sterbens sich und anderen zurechnen. Auf diese Weise können wir zeigen, dass Sterbeverläufe von professionellen Akteuren als „gut“ erlebt werden, wenn sie als gemeinsames Erleben von einerseits professionellen Akteuren und andererseits Sterbenden, die es so gewollt haben, gedeutet werden können. Dies ist bemerkenswert vor dem Hintergrund eines weiteren Befundes dieser Studie, nämlich der systematischen Perspektivendifferenzen im Erleben des Sterbeverlaufs zwischen professionellen Akteuren einerseits und Sterbenden andererseits. Während Sterbende in unserer Studie ihr Sterben als bedrohliche Diskontinuität erleben, erleben die professionellen Akteure Sterben als kontinuierlich erwartbaren Verlauf. Die Konsensfiktion des gemeinsamen Erlebens des Sterbens stellt offenbar eine hilfreiche Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit dem Sterben dar, da hiermit die Unversöhnlichkeit zwischen Ideal und Praxis, die Perspektivendifferenzen zwischen Sterbenden und professionellen Akteuren und damit auch das unlösbare Problem der Endlichkeit unsichtbar gehalten werden können. Wer Hospize und Palliativstationen untersucht, sollte mit enormen Freiräumen der Deutungsarbeit rechnen, die dem Sterben Latenz verschaffen.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0023-2653
eISSN: 1861-891X
DOI: 10.1007/s11577-023-00902-6
Titel-ID: cdi_proquest_journals_2848604734

Weiterführende Literatur

Empfehlungen zum selben Thema automatisch vorgeschlagen von bX