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Zusammenfassung
Etwa 2–3,6 % aller Frauen sind von einer prämaturen Ovarialinsuffizienz (POI) mit Sistieren der ovariellen Funktion vor dem 40. Lebensjahr betroffen. Die Symptomatik reicht von Fertilitätsstörungen bis hin zum klimakterischen Syndrom. Zu den Ursachen zählen autoimmune, iatrogene, genetische oder infektiöse Faktoren. Meist bleibt die Genese jedoch unklar. Die Verdachtsdiagnose POI bedarf einer systematischen, multiprofessionellen Diagnostik und umfassenden Beratung der Patientin zu Therapie und Prognose, insbesondere auch im Hinblick auf die Fertilität. Ist die Entwicklung eines POI-Syndroms beispielsweise vor onkologischen Therapien absehbar, sollte eine ausführliche Beratung zu fertilitätsprotektiven Maßnahmen erfolgen. Zur Osteoprotektion und Reduktion kardiovaskulärer Risiken ist bei POI der zügige Beginn einer Hormonersatztherapie von essenzieller Bedeutung. Diese ist auf die individuellen Bedürfnisse und Risikofaktoren abzustimmen. Bei Bedarf sollte eine psychologische Mitbetreuung gewährleistet sein.