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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Das Faust-Mephisto Verhältnis im Urfaust, Fragment und Faust I
Ort / Verlag
ProQuest Dissertations & Theses
Erscheinungsjahr
1949
Quelle
ProQuest Dissertations & Theses A&I
Beschreibungen/Notizen
  • Schon im Eingangsmonolog tritt uns Eaust als Übermensch entgegen, als Einzelgänger in dem ein dämonischer Erkenntnisdrang soeben die intellektuellen (I) und moralischen (2) Schranken durchbrochen hat, die den Durchschnittsmenschen als ungeteiltes ‘Individuum’ umfassen und ihn - wenigstens auf dem moralischen Boden dem die Faustsage entsprang - zu seinem eigenen Heil begrenzen. Am Anfang der Dichtung bricht Faust auseinander; er hat sich der Magie ergeben und wünscht sich von ihr Befriedigung seiner beiden Übermacht igen Triebe: der Forderung nach unbedingter, restloser Erkenntnis dessen, “was die Welt im Innersten zusammenhält”, und der Sehnsucht nach einem völligen Aufgehen in der Natur.Wie der junge Goethe ist auch der junge Faust in erster Linie Triebmensch. Seine Vergangenheit können wir uns etwa so vorstellen, dass er sich furuh vom flachen Sinnen- und Genussleben seiner Mitmenschen abwendete (4), um - von Natur aus mit höchter Begabung und höchstem Ehrgeize ausgestattet - die Wissenschaften der Reihe nach durchzustudieren. Sein Triebleben aber 'sublimierte' sich zur höchsten Potenz, pantheistischem, unpersönlichem Suchen des Göttlichen in der Natur. Wie Goethe in der ersten Leipziger Zeit, und wie der Schüler im 'Faust', so bewunderte wohl auch der junge Held die Professoren und Wissenschaftler der vier Fakultäten als herrliche Wesen; beim Einsetzen der Dichtung -3- aber sind aus den Halbgöttern (dem Studenten im ersten Leipziger Semester war ja 'nil istis splendidius, gravius ac honoratius») "Laffen, Doctoren, Magister, Schreiber und Pfaffen" geworden. Gleichzeitig mit der Erkenntnis, dass höhere Wahrheiten nicht mit akademischen Hilfsmitteln, mit "Hebeln und Schrauben" gewonnen werden können, erwacht auch der Lebensdrang aus seiner Sublimation, siedet zunächst in unbestimmtem, abstraktem Natursehnen und läuft über, sobald ihm Gretchen als Objekt erscheint. Im Mhochgewölbten engen gothischen Zimmer" kann weder die Forderung des Erkenntnisdranges noch die des Gefühlslebens Erfüllung finden; fDaimon' und in letzter Instanz 'Eros' sitzen gefangen und rufen "Flieh'. Auf l" wie sie etwa Goethen, nicht lange vor dem Entstehen des Monologs, zu Shakespeare und zu Friederike riefen.Faust aber rufen sie zu Mephisto. Unerbittlich führt der Eingangsmonolog und das Wagnergespräch zu Mephisto; trichterförmig verengt sich Fausts Suche vom Makrokosmus zum Erdgeist und mündet in Mephisto (5) . Schliesslich kann Faust nur von der Magie, vom Wissen um das Wirken der Natur, Befriedigung beider Triebe erwarten. Das Zeichen des Makrpkosmus freilich kann ihm das Geheimnis der "würckenden Natur", der Intuition, nur als Gleichnis, als "Schauspiel" offenbaren. Der Erdgeist aber verweist Faust auf "Lebensfluthen", auf "Thatensturm", d.h. er verweist ihn auf das tätige, schaffende Menschenleben und zeigt ihm "das Bild des Täters" (Strich) . Dies ist der Erdgeistes eigene Wirkungssphäre: er webt "der Gottheit lebendiges Kleid", die Form also, in der allein das Göttliche uns unmittelbar sichtbar wird - als "Thaten Genius" (6) ist er der Geist der Erde und der Vernunftseite des Erdenlebens: des Tatenlebens, der Geschichte.Zuerst glaubt Faust, dem Erdgeiste gleich zu sein (7), denn auch er ward nach der Bibe l zum Ebenbild Gottes erschaffen, auch er wirkt etwas an der Gottheit lebendigem Kleide . Faust irr t sich jedoch, wenn er seinen jetz t noch überaus beschränkten Lebens- und Wirkungskreis der universell-irdischen Machtsphäre des Erdgeiste s gleichsetzt.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISBN: 9798841514688
Titel-ID: cdi_proquest_journals_2702142957
Format
Schlagworte
German literature

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