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Zusammenfassung
Hintergrund
Implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren (ICD) sind zum Schutz vor plötzlichem Herztod bei Patienten mit primär- oder sekundärprophylaktischer Indikation etabliert. Wie bei allen komplexen operativen Verfahren verbleibt auch bei der ICD-Implantation ein Risiko für Komplikationen bis hin zum Tod. Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist es, anhand der Datensätze zur obligaten Qualitätssicherung in Nordrhein-Westfalen die prozedurbezogene Mortalität nach ICD-Implantation zu analysieren.
Methoden
Aus den Datensätzen erfolgte eine Analyse der stationären Todesfälle bei allen 18.625 ICD-Implantationen der Jahre 2010 bis 2012.
Ergebnisse
Während des stationären Aufenthalts verstarben 118 Patienten (0,6 %) nach ICD-Implantation. Patienten im Alter über 80 Jahre (7 %) zeigten eine höhere Mortalität (1,9 % vs. 0,5 % bei < 80-jährigen Patienten,
p
> 0,001), ebenso Frauen (0,95 % vs. 0,54 % bei Männern;
p
= 0,004) und Patienten mit hoher NYHA(New York Heart Association)-Klasse (0,3 % bei NYHA II, 0,7 % bei NYHA III, 3,4 % bei NYHA IV;
p
< 0,001 für alle Vergleiche). Das Vorliegen von Diabetes mellitus (23 % des Kollektivs) beeinflusste die perioperative Letalität nicht, während eine dialysepflichtige Niereninsuffizienz eine signifikant erhöhte Mortalität aufwies (
p
< 0,001 gegenüber Patienten mit Kreatinin ≤ 1,5 mg/dl;
p
= 0,002 gegenüber nicht dialysepflichtigen Patienten mit Kreatinin > 1,5 mg/dl). Patienten mit sekundärprophylaktischer ICD-Indikation wiesen eine signifikant höhere Mortalität auf (1,2 % vs. 0,4 %;
p
< 0,001), die sich beim Auftreten von Komplikationen von 0,6 % auf 3,7 % erhöhte (
p
< 0,001).
Schlussfolgerung
Die operationsbezogene Mortalität bei ICD-Implantation ist bei Patienten über 80 Jahre, hoher NYHA-Klasse, Dialysepflicht, sekundärprophylaktischer Indikation und nach Auftreten von Komplikationen erhöht.