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Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken, 2021-11, Vol.101 (1), p.591
Ort / Verlag
Berlin: Walter de Gruyter GmbH
Erscheinungsjahr
2021
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Dieser prominent besetzte Sammelbd. analysiert Krise und Beharrung historiografischer Paradigmen der Nationalgeschichte. Dass in den letzten drei Jahrzehnten Historikerinnen und Historiker auch in Italien immer weniger national(-staatlich) fokussiert arbeiten und verstärkt die transnationale und globale Dimension in den Blick nehmen, ist kaum zu übersehen. Ebenso unübersehbar ist es jedoch, so argumentieren die Hg. Francesco Benigno und Igor Mineo, dass nationalgeschichtliche Deutungsmuster immer wieder reaktiviert werden, und dass im 21. Jh. die nationalstaatliche Ebene politisch und zum Teil auch kulturell und wissenschaftlich eine Renaissance erlebt. Zudem wurde, so Benigno und Mineo, die nationalgeschichtliche Vergangenheit bisher kaum systematisch aufgearbeitet, wobei diese Feststellung eher für Italien gilt. Denn auf europäischer Ebene existiert zum Beispiel das bahnbrechende Publikationsprojekt von Stefan Berger über „National Histories“, das von den Hg. dieses Bd. nur knapp erwähnt wird. Im Fall Italiens besteht das zweideutige Erbe der Nationalgeschichte aus drei scheinbar widersprüchlichen Topoi: primato, decadenza, eccezione. Benigno und Mineo betonen, dass die längst überfällige Diskussion über die Paradigmen der Nationalgeschichte angesichts des europaweiten Erfolgstrends von Rechtspopulismen, neuen Nationalismen und identitären Bewegungen heute eine noch größere Bedeutung gewonnen hat.