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Topische Calcineurininhibitoren und das Risiko für Lymphome: eine systematische Übersicht und Metaanalyse
Ist Teil von
Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, 2021-09, Vol.19 (9), p.1265-1270
Ort / Verlag
Berlin: Wiley Subscription Services, Inc
Erscheinungsjahr
2021
Quelle
Wiley Online Library - AutoHoldings Journals
Beschreibungen/Notizen
ZusammenfassungDie topischen Calcineurininhibitoren (TCI) Tacrolimus und Pimecrolimus haben breite Anwendung als Kortikosteroid‐einsparende Wirkstoffe zur Behandlung vieler Hautkrankheiten gefunden. Allerdings wird das Risiko maligner Erkrankungen bei Therapie mit TCI weiterhin kontrovers diskutiert. Unser Ziel war es, den Zusammenhang zwischen TCI und Lymphomen in einer systematischen Übersicht und Metaanalyse zu untersuchen. Dazu wurden geeignete Studien in Online‐Datenbanken vom Tag ihrer Einführung bis zum 30. August 2020 identifiziert. Um das TCI‐bedingte Risiko für die Lymphom‐Entstehung zu bewerten, wurden Kohortenstudien analysiert, in denen die Inzidenzen von Lymphomen mit und ohne TCI‐Behandlung verglichen wurden. Es wurden auch Subgruppen von Hodgkin‐ und Non‐Hodgkin‐Lymphomen analysiert. Die zusammengefassten Ergebnisse zeigten, dass topisch angewandtes Tacrolimus (RR 1,68, 95 %‐KI 1,39–2,04) oder Pimecrolimus (RR 1,40, 95 %‐KI 1,13–1,74) das Risiko für die Lymphom‐Entstehung signifikant erhöhten. Bei TCI‐Anwendern war zudem die Inzidenz von Lymphomen mit 0,02–0,09 % im Vergleich zur Kontrollgruppe mit 0,02–0,06 % erhöht. Außerdem zeigte die Subgruppenanalyse sowohl für Tacrolimus (RR 1,89; 95 %‐KI 1,53–2,32) als auch für Pimecrolimus (RR 1,38; 95 %‐KI 1,09–1,74) ein signifikant höheres Risiko für Non‐Hodgkin‐Lymphome, jedoch nicht für Hodgkin‐Lymphome. Zusammenfassend war bei mit TCI behandelten Patienten das Risiko für die Entstehung eines Lymphoms, insbesondere eines Non‐Hodgkin‐Lymphoms, signifikant erhöht.