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Die kontrastive Linguistik hat sich als eine sehr relevante Wissen-schaft herausgestellt, der sich man besonders bei Sprachunterrichtbedienen kann. :je hat paedagogische Ziele. Lernt man eine Fremdsprache, so liegt er natürlicherweise Struktu-ren gegenüber, die sich von denen der Muttersprache unterscheiden. Diese unterschiedliche Strukturen nennen wir Kontraste. Die Kontra-ste sind Faktoren, die die Erlernung einer Fremdsprache erschweren und den Transfer muttersprachlicher Paehigkeiten oder Strukturen in die Fremdsprache als Folge haben oder umgekehrt.Der Transfer wird als einen Oberbegriff betrachtet und in "Aequivalenz" und "Interferenz" eingeteilt. Die Aequivalenz erleichtert das Lernen, waehrend die Interferenz es erschwert. Die Interferenz von der Muttersprache auf die Fremdsprache heisst "proaktive Inhibition"; das Gegenteil davon nennt man "retroaktive Inhibition". Beim Zweitsprachenerwerb tritt die proaktive Inhibition öfters hervor, weil der Fremdsprachenlerner dazu geneigt ist, seine Lücken in der Fremdsprache durch seine bereits erworbenen muttersprachlichen Kenntnisse zu decken. jedoch ist auch die retroaktive Inhibition zu beobachten, z.B. der Satz "Warum schmeisst du sie,..mit Messern?" wurde ins Türkische als "NOden onu bieaklarla firlatiyorsun" über-setzt anstatt von "reden ona bigaklari firlatiyorsun?".Ein besonderer Fall der Interferenz ist die Sprachmichung. Sie erscheint besonders bei den türkischen Gastarbeitern in Deutschland als Ineinandergreifen fremd- und muttersprachlicher Strukturen, so dass eine Sprache entsteht, die weder als TUrkiech noch als Deutsch zu betrachten ist. Die Interferenzen sind auf verschiedene Gründe zurückzuführen. Als den wichtigsten Grund der Interferenz vom Türkischen aufs Deutsche verstehen wir die Polysemie (die Mehrdeutigkeit) und die unter-schiedliche Verwendungsweise terkischer Lexeme. Dem türkischen Le-xem "ölmek" entsprechen die deutschen Lexeme "sterben/ ersticken/ ertrinken/ entschlafen/ verhungern/ verdursten" und noch viele an-dere. Solche Faelle lassen die türkischen Deutschlerner zögern und in Selektionsschwierigkeiten geraten. Die Interferenzen haben ferner mit dem Mangel des Sprachgefühls zu tun. Das Sprachgefühl zeigt sich besonders auf der rezeptiven und produktiven Seite der Spracherfahrung. Mit dessen Hilfe bedient sich der Sprechbenutzer, ohne die sprachlichen Strukturen "logisch" ein-zufassen. Das Sprachgefühl regelt die im Gehirn des Sprachbenutzers gespeicherten Sprachkenntnisse und automatisiert deren unbewussten, jedoch korrekten Gebrauch. Ein betraechtlicher Teil der festgestellten Fehler basiert auf dem unterschiedlichen Sprachbau des Türkischen und Deutschen. Die Prae-figierungen sind dem Türkischen fremd, abgesehen vcm den vom Ara-bischen und Persischen entlehnten Praefixen. Deswegen wellt es den türkischen Studenten schwer, den Bedeutungsunterschied zwischen den Praefigierungen desselben Lexems zu differenzieren. Die Studen-ten sind geneigt, alle Praefigierungen, die auf denselben Wortstamm zur ckgehen, für Synonyme zu halten. Ferner ist die soziokulturelle Vorerfahrung der Fremdsprachenlerner eine wichtige Interferenzquelle. Denn die Inhalte, die mit den Ausdrücken solidarisieren, veraendern sich je nach den Gesellschafts-mitgliedern, die sie vereinbaren und gebrauchen. Die Zeichen einer Mut ter- und Fremdsprache konvergieren fast nur in ihrem ersten Funktionsbereich. Die Konnotationen sind in vielen Jaellen verschieden, Der Inhalt, den man mit einem Ausdruck verbindet, kann auch indivi duell oder regional gefaerbt sein; er ist also je nach Umwelt, Alter, Beruf und sozialer Schicht des Sprachausübenden veraenderlich. Die ideilrheit der in dieser Arbeit festestellten und. benandelten Interferenzen geht auf die Folyserle und unteri.pcniedliohe Verwendungs-weise tirzischer Lexeue zurick. Die polysemie verursacht aen Fremdseracenlernern Slektionsschwierigkeiten. Wiangelnde Sprachkenntnisse spielen die grösste Rolle bei den Interferenzfehlern. Durch eine intensivere und bewusstere .tindringung in die fremd- und muttersprachlichen Strukturen waere es möglich, die Anzahl der Interferenzen in betraechtlichem Lasse zu mindern.