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Revolutionäre Subjektivität. Max Weber und die Frage der ethischen Rechtfertigung von Gewalt
Ist Teil von
Berliner journal für Soziologie, 2021-03, Vol.31 (1), p.101-128
Ort / Verlag
Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden
Erscheinungsjahr
2021
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Obwohl Max Weber keine systematischen Betrachtungen über gesellschaftliche revolutionäre Umbrüche hinterlassen hat, zeigte er ein starkes Interesse an den revolutionären Ereignissen, deren Zeitzeuge er wurde, und den daran beteiligten Akteuren. Der Beitrag geht Webers Auseinandersetzung mit den ethisch-revolutionären Haltungen und Handlungen von vier seiner Zeitgenossen nach, mit denen er zum Teil in persönlichem Kontakt stand: Robert Michels, Ernst Frick, Ernst Toller und Karl Liebknecht. Insbesondere in seinen brieflichen, aber auch in einer Reihe von öffentlichen Äußerungen zu diesen Personen reflektiert Weber die unterschiedlichen Kombinationen von ethischem Radikalismus und Gewaltsamkeit und deren (In)Kohärenzen. Obwohl sie eine bessere Welt schaffen wollen, verstricken sich die revolutionären Akteure seiner Einschätzung nach zwangsläufig in die Aporien und Dilemmata der von ihnen vertretenen Extrempositionen einer Gesinnungsethik einerseits und einer Erfolgsethik andererseits. Nicht zuletzt diese Auseinandersetzung führt Weber schließlich in seinem berühmten Vortrag
Politik als Beruf
zur eigenen, vermittelnden Position der Verantwortungsethik, in der er das Verhältnis von Ethik, Politik und Gewalt neu ausbuchstabiert.