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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Der Zug des Weißstorchs (Ciconia ciconia): eine besondere Zugform auf Grund neuer Ergebnisse
Ist Teil von
  • Journal für Ornithologie, 2001-01, Vol.142 (1), p.73-92
Ort / Verlag
Heidelberg: Springer Nature B.V
Erscheinungsjahr
2001
Link zum Volltext
Quelle
SpringerLINK Contemporary (Konsortium Baden-Württemberg)
Beschreibungen/Notizen
  • ZusammenfassungFür ein umfassendes Schutzkonzept für den Weißstorch (Ciconia ciconia) im Rahmen der „Bonner Konvention“ entlang der Ostroute von den Brutgebieten über Israel bis in nordostafrikanische Zwischenziele war es erforderlich, den genauen Zugablauf, das Rastverhalten sowie Fragen der Zugenergetik und Zugökologie zu untersuchen. Wir bearbeiteten die Fragen mit Hilfe der Satelliten-Telemetrie (75 Individuen), der Untersuchung von Störchen in Volieren einschließlich der Magnet-Resonanz-(MR-)Tomographie und -Spektroskopie (MRS) (12 Vögel, über 15 Monate) sowie umfangreicher Freilandstudien. Das Hauptergebnis der Untersuchungen ist: Der Weißstorch zeigt — zumindest auf der Ostroute — einen eigenartigen, bisher von keiner anderen Vogelart in dieser Form beschriebenen Zugmodus mit folgenden Charakteristika: 1) sehr zügiges, normalerweise tagtägliches Wandern vom Brutgebiet bis in die nordafrikanischen Zwischenziele, wobei täglich etwa 8–10 Stunden gewandert und 14–16 Stunden gerastet wird. Die rund 4 600 km bis zum 18. Breitengrad werden von Jung- wie Altstörchen im Mittel in 18–19 Tagen bewältigt. 2) Ganz- oder gar mehrtägige Rast wird nur ausnahmsweise eingeschoben und scheint eher durch äußere Umstände erzwungen als im endogenen Zugprogramm vorgegeben zu sein. 3) Körpermasse und Fettdeposition sind während des Wegzugs (und des Heimzugs) niedrig und erreichen Gipfelwerte im Mittwinter, die als Anpassung an unvorhersagbare Bedingungen im Winterquartier gedeutet werden. 4) Zugzeitliche Hyperphagie ist nicht erkennbar, vielmehr nehmen Störche während des Wegzugs Nahrung in Osteuropa wohl v. a. zur Deckung des Unterhaltsbedarfs auf, zum Mittelmeer hin mehr opportunistisch und in Israel so gut wie gar nicht. Dadurch und aus dem Vergleich von Körpermassen in Sachsen-Anhalt und Israel wird wahrscheinlich, dass Störche auf dem Wegzug an Masse verlieren, die dann erst in Afrika wieder aufgefüllt wird. Wir bezeichnen den Zugmodus des überwiegend im Gleitflug wandernden Weißstorchs als MSOM-Typ (von „Meist täglich wandernd“, „Selten ganze Rasttage einlegend“, „Opportunistisch Nahrung aufnehmend“ und „Maximal Mittelmäßige Fettdepots bildend“) und stellen ihm die Typen ILHB (für intermittierend ziehend) sowie NNHB (nonstop wandernd) gegenüber (s. Diskussion). Die Ergebnisse dieser Arbeit, v. a. über Fettdeposition und Brustmuskelzustand, beruhen ganz wesentlich auf der MR-Tomographie und MR-Spektroskopie, die hier in einer Lang-zeit-Pilotstudie an einer wild lebenden Vogelart zum Einsatz kam und sich als sehr nützlich und vielversprechend erwies (s. die nachfolgende Arbeit).
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0021-8375, 2193-7192
eISSN: 1439-0361, 2193-7206
DOI: 10.1007/BF01651740
Titel-ID: cdi_proquest_journals_2519026632

Weiterführende Literatur

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