Sie befinden Sich nicht im Netzwerk der Universität Paderborn. Der Zugriff auf elektronische Ressourcen ist gegebenenfalls nur via VPN oder Shibboleth (DFN-AAI) möglich. mehr Informationen...
Produktiver Reduktionismus : Randall Collins’ Mikrosoziologie der Gewalt
Ist Teil von
Mittelweg 36, 2019-04, Vol.28 (1/2), p.40-59
Ort / Verlag
Hamburg: Hamburger Institut fuer Sozialforschung
Erscheinungsjahr
2019
Link zum Volltext
Quelle
Sociological Abstracts
Beschreibungen/Notizen
Die soziologische Gewaltforschung bildet gegenwärtig ein dynamisches Feld. Eine ganze Reihe vor allem theoretischer Entwicklungsschübe konnte der Gewaltsoziologie zuletzt neue Perspektiven eröffnen und so die Konturen eines vergleichsweise jungen Forschungsfeldes schärfen. Die damit verbundenen Bemühungen um die Entwicklung einer genuin soziologischen Theorie der Gewalt zielen unter anderem darauf ab, der voranschreitenden Fragmentierung der Gewaltforschung in spezielle Soziologien und benachbarte Subdisziplinen entgegenzuwirken. Die Theoriedebatte dahinter ist seit nunmehr zwei Jahrzehnten vom so genannten situationistischen Paradigma geprägt. Der Situationismus beherrscht inzwischen den gewaltsoziologischen Diskurs, während Bezugnahmen auf übergreifende gesellschaftliche Kontexte immer weiter in den Hintergrund gedrängt wurden. Ursprünglich von einer ganzen Reihe unterschiedlicher Autoren wie Richard Felson und Jack Katz, Wolfgang Sofsky oder Trutz von Trotha auf den Schild gehoben, stellt die mikrosoziologische Gewalttheorie von Randall Collins den zurzeit wohl einflussreichsten Ansatz einer situationistischen Gewaltforschung dar. Dies gilt besonders mit Blick auf die jüngere Generation der an Gewalt interessierten Soziologinnen und Soziologen sowohl in der deutschen als auch in der internationalen Forschungslandschaft.