Sie befinden Sich nicht im Netzwerk der Universität Paderborn. Der Zugriff auf elektronische Ressourcen ist gegebenenfalls nur via VPN oder Shibboleth (DFN-AAI) möglich. mehr Informationen...
Wenceslas Looks Out: Monarchy, Locality, and the Symbolism of Power in Fourteenth-Century Bavaria
Ist Teil von
Central European history, 2019-06, Vol.52 (2), p.179-210
Ort / Verlag
New York, USA: Cambridge University Press
Erscheinungsjahr
2019
Quelle
Worldwide Political Science Abstracts
Beschreibungen/Notizen
This article reassesses the reputation enjoyed by Charles IV of Luxemburg, emperor and king of Bohemia (r. 1346/1347–1378), as the author of a program aimed at projecting his monarchy via visual media. Current scholarship, which stresses the centrally directed character of this program, regards it as serving clear political goals, as “propaganda” to unify Charles's far-flung territories. This article challenges that view. It contends that a straightforward political purpose is often less detectable than usually claimed, and the political “success” of Caroline image-making easily overstated. Above all, it argues for the necessity of decentering Caroline visual culture by stepping away from the familiar focus on the Prague court, to explore instead provincial viewpoints. Focusing on northeastern Bavaria, it shows that local examples of Caroline imagery are often best understood not as impositions from the “center,” but rather as products of interactions between court and locality, through which local perspectives and interests also found expression. In diesem Aufsatz wird die Bedeutung, die man Karl IV. aus dem Geschlecht der Luxemburger, römisch-deutscher Kaiser und König von Böhmen (1346/1347–1378), hinsichtlich seiner Leistung zuspricht, seine Herrschaft unter Einsatz visueller Medien zu festigen, neu bewertet. Während die gängige Forschung, die den zentral gesteuerten Charakter dieses Programmes betont, dieses als eindeutig von politischen Zielen geleitet und als eine Art „Propaganda“ zur Einigung weit entfernter Territorien betrachtet, stellt der hier vorliegende Aufsatz diese Einschätzung infrage. In der Tat ist eine klare politische Zielrichtung oft schwerer nachweisbar als gemeinhin behauptet und auch der politische „Erfolg“ des karolinischen image-making wird gerne überschätzt. Vor allem wird hier eine Dezentralisierung der karolinischen visuellen Kultur eingefordert: statt den Fokus wie gewohnt auf den Prager Hof zu richten, müssen die Sichten der Provinz erforscht werden. So wird durch einen Fokus auf das nordöstliche Bayern gezeigt, dass örtliche Beispiele karolinischer Bildersymbolik oft nicht als vom „Zentrum“ oktroyiert verstanden werden sollten; vielmehr waren diese häufig Resultate einer Wechselwirkung von Hof und Lokalität, durch die auch lokale Perspektiven und Interessen zum Ausdruck gebracht werden konnten.