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Individualisierung der Sozialbürgerschaft? Entwicklungen und Widersprüche in Europa
Ist Teil von
Berliner journal für Soziologie, 2018-12, Vol.28 (3-4), p.427-456
Ort / Verlag
Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden
Erscheinungsjahr
2018
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Europäische Wohlfahrtsstaaten wurden in den letzten beiden Jahrzehnten tiefgreifend reformiert. Die Reformen orientierten sich dabei stark am Leitbild der Eigenverantwortung. Für die soziale Sicherung bedeutete dies, so die gängige Einschätzung, eine Individualisierung der Ansprüche, die sich in verschärften Anspruchskriterien und insbesondere in der zunehmend eingeforderten individuellen Arbeitsmarktbeteiligung widerspiegelt. Der Beitrag fragt vor diesem Hintergrund, inwieweit sich die in vielen europäischen Wohlfahrtsstaaten etablierte Bindung sozialer Rechte an Familienmitgliedschaft seit den neunziger Jahren in Richtung einer individualisierten Sozialbürgerschaft verändert hat. Dazu werden im europäischen Vergleich die Entwicklung der Alters- und Arbeitslosensicherung in den letzten Jahrzehnten untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Bindung sozialer Rechte an Familienmitgliedschaft sehr dynamisch und vielfältig ist und man keinesfalls von einer generellen Veränderung in Richtung einer Individualisierung der Sozialbürgerschaft sprechen kann, sondern Familienelemente eher gestärkt wurden.