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Erfolgsfaktoren und Hemmnisse bei der Implementation des Lübecker Modell Bewegungswelten in stationären Pflegeeinrichtungen – Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation
Zusammenfassung
Das Inkrafttreten des Präventionsgesetzes hat die Implementation bewegungsfördernder Angebote im Setting „Pflegeheim“ enorm befördert. Jedoch sind eine zielkonforme Umsetzung und Verstetigung solcher Angebote häufig mit großen Herausforderungen verbunden.
Das „Lübecker Modell Bewegungswelten“ (LMB), ein innovatives Programm zur Förderung der physischen und kognitiven Fähigkeiten älterer Menschen, wurde während der Entwicklung und modellhaften Implementation in Pflegeeinrichtungen der Stadt Lübeck über einen Zeitraum von 2,5 Jahren wissenschaftlich begleitet und evaluiert mit dem Ziel, hemmende und fördernde Faktoren zu identifizieren, die den Implementationsprozess beeinflussen. Hierzu wurden unter anderem 52 teilstrukturierte, problemzentrierte Interviews mit beteiligten professionellen Akteuren (z. B. Einrichtungsmitarbeitenden, Übungsleitenden) durchgeführt und themenspezifisch ausgewertet.
Im Ergebnis konnten verschiedene Faktoren identifiziert werden, die sich auf die Implementation auswirkten: Das Angebot fördert durch seinen Aufbau und seine Struktur die Motivation und langfristige Teilnahmebereitschaft von Teilnehmenden und Übungsleitenden. Ungünstig wirkten sich die fehlende Integration von Pflegefachkräften und mangelnde Berücksichtigung der für Pflegeeinrichtungen typischen Organisationsstrukturen aus: Sie erschwerten die lebensweltliche Verankerung des Angebots. Zudem adressiert sich das Programm derzeit nur an einen kleinen Teil der Bewohner. Um das Angebot passgenau weiterzuentwickeln und dauerhaft in Pflegeeinrichtungen zu etablieren, bedarf es daher dringend weiterer Entwicklungsarbeiten.