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Zusammenfassung
In den nächsten 20–30 Jahren ist aufgrund der geburtenstarken Jahrgänge mit einem starken Anstieg der Inzidenz und Prävalenz von Demenzerkrankungen mit der Alzheimer-Krankheit als häufigste Ursache zu rechnen. Da eine Heilungsmöglichkeit der Erkrankung nicht in Sicht ist, haben Früherkennung und Prävention zur Verzögerung von Symptomen und zum Erhalt von Selbstständigkeit und Lebensqualität eine zentrale Bedeutung.
In der vorliegenden narrativen Übersichtsarbeit werden der aktuelle Forschungsstand zur Früherkennung und Prädiktion der Alzheimer-Krankheit sowie lebensstilbasierte und molekulare Präventionsansätze dargestellt.
Mithilfe von Biomarkern für die Kernpathologie der Alzheimer-Krankheit ist es heute möglich, in der bis zu 10 Jahre andauernden klinisch prodromalen Phase der Erkrankung das Demenzrisiko vorauszusagen. Es wird geschätzt, dass bis zu 30 % des Risikos für eine Demenz durch modifizierbare Faktoren bedingt sind. Entsprechend zeigen multimodale Lebensstilinterventionen teilweise protektive Effekte auf die Kognition bei Risikopersonen. Anti-Amyloid-Therapien werden zurzeit bei Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung und bei kognitiv unbeeinträchtigten Personen mit hohem genetischen Risiko für die Alzheimer-Krankheit erprobt.
Früherkennung, Prädiktion und Prävention der Alzheimer-Krankheit sind die zentralen Herausforderungen, um den zu erwartenden starken Anstieg von Demenzerkrankten in Deutschland abzumildern. Hiermit verbunden sind komplexe medizinische, ethische, rechtliche und wirtschaftliche Fragen.